Für wen und warum?

Ich habe letztens einen Beitrag gelesen – von einer Gesundheitszeitschrift die mir meine Versicherung zugeschickt hat – wo es ums abnehmen geht. Ein Abnehm-Coach wurde dort interviewt zu seiner Erfolgsstrategie.

Und dabei hat er etwas gesagt was mich zum Nachdenken brachte. Gespräch mit einem Patienten:

Coach: Für wen wollen sie abnehmen?

Patient: Für mich selbst!

Coach: Und wenn sie der letzte Mensch auf Erden wären, würden sie dann auch abnehmen wollen?

Ups. Ich las das und mein Gehirn begann zu rattern. Würde ich?

Ich will auch für mich abnehmen. Weil ich meine Fettröllchen nicht mag. Weil es für meinen Stützapparat leichter wäre, wenn ich weniger Kilos hätte. Weil überhaupt vieles leichter wäre, mit weniger Kilos. Weil man ja schließlich gesund alt werden will, um sich im Alter einiges ersparen zu können!

Aber wenn ich der letzte Mensch auf Erden wäre? Ich glaube nicht, dass ich mir dann darüber Gedanken machen würde. Klar, weil man ja auch niemand hat mit dem man sich vergleichen kann! Wenn ich eine schlanke Frau auf der Straße sehe, mit einem tollen Kleid, wird mir klar, dass ich darin nicht gut aussehen würde. Also will ich abnehmen. Um mich wohler zu fühlen. Obwohl ich mich nicht unwohl fühle in meiner Haut. Meistens. Manche Dinge gefallen mir auch nicht, wenn ich alleine zu Hause bin. Aber das ist nicht der Grund, dass ich sie loswerden will. Der Grund kommt erst mit der Gesellschaft und dem Vergleich mit anderen.

Worum geht’s bei der Frage? Darum ob man es wirklich für sich selbst tut. Als ich das erste Mal beschloss abzunehmen – wo ja auch fast 40 Kilo runtergingen, wovon ich wieder 12 rauffutterte – war es aufgrund der Tatsache, dass ich mir schwertat beim Gehen. Ich fiel dreimal hin und bekam schwer Luft. Und ich muss sagen die 40 Kilos purzelten recht schnell. Einfach weil mein Antrieb ein guter war. Meine Gesundheit. Ich tat es nicht wegen der Optik, sondern wegen meiner Gesundheit. Damals war es wirklich für mich.

Jetzt, reden wir von optischen Makeln. Eine kleinere Kleidergröße wäre toll. Und es geht recht schwer. Also es geht schon. Sieben Kilo sind mittlerweile wieder runter, aber ich will noch mehr. Allerdings ist der Grund dafür vielleicht der falsche. Ich sollte mich eher auf den Gesundheitsaspekt konzentrieren. Seit ich weniger Zucker esse, schlafe ich besser. Ich esse mehr Gemüse und es schmeckt mir mittlerweile auch besser als früher. Früher musste ich mich dazu zwingen, mittlerweile haben sich meine Geschmacksnerven umgestellt und ich greife automatisch dazu. Wenn ich mich zurzeit belohnen will, kaufe ich keine Schokolade sondern Obst. Letztens habe ich den Gusto auf Eis mit Erdbeeren gestillt. Ausgewogene Ernährung hält meinen Körper auch gesund fürs Alter – unabhängig vom Gewichtsverlust also toll.

Ich denke, ich werde mir da noch ein paar Argumente zusammentragen. Und wenn ich auf meine Ernährung achte wegen der Gesundheit des Körpers, dann müsste eigentlich das abnehmen nebenbei gehen. Auch etwas was er gesagt hat. Nicht dauernd darauf fokussieren, dann funktioniert es nämlich nicht.

Ich finde den Ansatz gerade sehr stimmig. Konzentration auf die Gesundheit! Pfeif auf die Optik.

© Libellchen, 2019

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