Als ich nach vier Wochen Abwesenheit, wieder im Dienst ankam, erwartete mich viel Post. Die galt es erstmal abzuarbeiten. Es dauerte daher auch ca. einen halben Tag bis ich die Mail entdeckte!
Die Absenderin sagte mir nichts, der Betreff war sehr kurz „Post“.
Ich öffnete die Mail und las sie. Und las sie nochmal und nochmal. Dann hielt ich den Kopf schief in der Hoffnung vielleicht zu verstehen was die Dame von mir wollte!
Und tatsächlich begann es schön langsam es zu dämmern.
Die Absenderin war Anabel! Die aufgrund ihrer Heirat jetzt einen anderen Nachnahmen hatte – was ich nur wusste, weil es mir meine Freundin S. erzählt hatte. Und es ging nicht um die dienstliche Post – wovon ich ausgegangen war, da ich ja die Nachricht auf meinem dienstlichen Mail-Account vorgefunden hatte – sondern um zu Hause! Erinnert ihr euch noch an Anabel? Ehrlich gesagt musste ich erstmal ein wenig suchen bis ich herausfand wie ihr Synonym ist. Ich hatte sie schon sehr aus meinem Gedächtnis verdrängt, obwohl sie ja gegenüber wohnt! Sie war einer unserer Wanderpokale, die mir den letzten Nerv raubte. Aber eh nicht nur mir…..
In dem Mail ging es offenbar um den Brief von meiner Sozialversicherung, den ich bei meiner Rückkehr von der Kur in meinem Postkasten gefunden hatte. Er war mir aufgefallen da er ganz abgegriffen und offenbar der Witterung ausgesetzt gewesen ist. Es hatte also auch mich getroffen. In der Siedlungs-Facebook-Gruppe war schon länger die Rede von falsch zugestellten Poststücken! Da es offenbar länger gedauert hatte, dass der Brief bei mir gelandet war, überprüfte ich automatisch auch die Adresse. Die natürlich richtig war. Meine Sozialversicherung schickt ja öfter mal was und bisher ist immer alles angekommen!
Ich las die Mail von Anabel nochmal. Jetzt mit dem Wissen worum es ging. Und die Mail wurde nur bedingt verständlicher. Offenbar war der Brief bei ihnen drüben gelegen (ca. 20 Schritte entfernt). Sie fand es zwar offenbar die Mühe wert mir eine Mail zu schreiben, aber nicht die 20 Schritte einfach zu gehen….Okay, typisch sie, würde ich sagen.
Trotzdem war es ja eigentlich nett mir zu schreiben. Doch dann kam der unverständliche Teil. Sie meinte „eventuell wäre eine Adressänderung durchzuführen“. Und ich saß da und fragte mich, welche Adresse ich wohl nehmen sollte….. MEINE stand ja auf dem Brief! Ob sie mir wohl sagen will, dass ich ausziehen soll? Eine Möglichkeit bei unserer Vorgeschichte. Meine Freundin S. hatte eine andere Idee. Sie hat vielleicht geglaubt, dass ich ausgezogen sei, da ja mein Auto drei Wochen nicht zu Hause stand!
Auch das wäre eine Möglichkeit. Für mich wurde nur mal wieder klar. Ich verstehe die Frau einfach nicht! Wie auch immer. Ich kenne jetzt den neuen Nachnahmen. Ich habe meinen Brief – wie auch immer – bekommen und habe meine Antwort kurzgehalten. Bedankt habe ich mich aber schon. Sie könnte es ja auch einfach nett gemeint haben….
© Libellchen, 2019