Am Sonntag hatten wir ja frei, keine einzige Behandlung am Plan. Und wir hatten sowieso immer die Möglichkeit uns vom Essen abzumelden. Wir mussten uns nur in der Früh in eine Liste eintragen und schon konnten wir dem Essen fernbleiben.
Am ersten Sonntag nutzte ich die Möglichkeit das erste Mal. Ich meldete mich ab und fuhr zur Burg Klammstein am Eingang zum Gasteinertal. Ich hatte gelesen dass sie Sonntags um 11 Uhr eine Führung anbieten. Irgendwo hatte ich auch gelesen dass sie stündlich eine Führung anbieten, aber da ich mir nicht sicher war, fuhr ich so dass ich um 10 Uhr 30 vor Ort war. Ich parkte am Fuße der Burg und ging nach oben. Die Burg ist in privater Hand und total lieb hergerichtet. Da ich früh dran war trank ich noch etwas und wartete auf die Führung.
Unser Führer kam uns im mittelalterlichen Gewand und mit Fanfaren abholen. Wir, das war ich und eine Pärchen mit zwei Kindern. Eine kleine feine Gruppe für eine kleine feine Burg. Oder besser gesagt einen Turm einer Burg. Es wurde nämlich nur ein kleiner Teil hergerichtet zu dem Museum. Wir erfuhren viel über die Geschichte und konnten uns die gesammelten Schätze aus dem Gasteinertal in Ruhe anschauen.
Bei der Führung fragte uns der Führer auch ein wenig aus. Woher wir kommen, was wir noch so machen und so weiter. Ich erzählte ihm dass ich auf Kur da bin und dass ich am Nachmittag noch ein wenig die Gegend erkunden wolle, woraufhin er mich auf den Sagenweg verwies, der gleich gegenüber startete. Ich beschloss mir den Weg anzuschauen. Doch zuerst musste ich den Weg über die Strasse finden. Die führte erstmal durch einen Fußgängertunnel und dann einfach über die Strasse. Bei uns undenkbar ohne Zebrastreifen, aber dort offenbar ganz normal.
Bevor ich den Sagenweg fand, fand ich aber den Burgblickweg. Mit sicher 100 „Gnomen“ versteckt am Wegesrand und beschrifteten Kraftplätzen. Nach dem Burgblickweg, fand ich dann auch noch den Sagenweg und folgte ihm, bis ich mal falsch abgebogen bin. Ich ging bis zu einem schönen Aussichtsplätzchen und dann wieder retour.
Nach der kleinen Wanderung fuhr ich wieder retour zur Kuranstalt wo ich mir statt des Mittagsessen einen Schokokuchen als Belohnung gönnte. War ein wirklich schöner Tag!
© Libellchen, 2019