Am Dienstag hatten wir eine Megabesprechung am Start. Gott sei Dank konnte ich im Vorfeld die Hauptverantwortung dafür abwenden. Ich hatte bereits meine Besprechung vorigen Freitag und ich bin ja nicht die einzige Mitarbeiterin bei uns… Deshalb habe ich meinen Chef ersucht bei der Einteilung zu berücksichtigen dass ich mein Event am Freitag habe. Das musste ich deshalb tun weil der stellvertretende Abteilungsleiter an mich herangetreten war, da ich dabei ja soooo toll bin. Tja, die Zeiten wo ich mich aufgerieben habe um meinen Chefs zu gefallen, sind mittlerweile auch vorbei. So lange es noch genug andere bei uns gibt die es übernehmen können, gebe ich die Verantwortung gerne ab.
Dabei war ich trotzdem. Vorbereitende Arbeiten, Kaffeemaschine betreuen, Wasserkrüge füllen, Protokoll führen und alles was halt sonst noch so anfällt. Aber ich war nicht verantwortlich. Habe aber natürlich mit angepackt. Alles in allem lief es ganz rund, keine weiteren Probleme, eher Lob für die gute Betreuung. Bis alles vorbei war. Beim wegräumen wird es ja immer ein wenig zäh. Während Mrs. Wichtig, ich und unser neuer Kollege am wegräumen waren, führten die anderen gleich ihre Nachbesprechung durch. Letztendlich räumten wir also zu dritt alles weg. Und aufgrund der örtlichen Gegebenheiten legten wir so 8.000 Schritte – laut Fitnesstracker – zurück. Treppen rauf, Treppen runter, Türen auf, Türen zu und immer etwas in der Hand dabei. Dass nur eine Kaffeetasse zu Bruch ging – ein wahres Wunder.
Mrs. Wichtig und ich räumten den Geschirrspüler ein und warfen ihn an, dann holten wir das restliche Geschirr. Bis wir so weit fertig waren, war es auch der Geschirrspüler. Wir räumten ihn aus und für den nächsten Morgen gleich wieder ein. Als wir gerade dabei waren die Kaffeemaschine zu putzen, erzählte uns der neue Kollege – der die Verantwortung für das Protokoll hatte – wie er sich das jetzt so weiter vorstellte. Mrs. Wichtig und ich sollten unsere Mitschriften bei einem Kaffee abstimmen und ihm dann vorlegen. Auf meinen Hinweis dass dies wohl ein langer Kaffee würde, bei 45 Seiten handschriftlicher Mitschrift, hatte er dann die beste Idee überhaupt. Wir könnten ja gleich den Kern rauspulen und ihm dann nur das wichtige übergeben. Jo eh. Und was macht dann er der Herr Hauptverantwortliche? Gerade dieses rauspulen der Quintesenz ist ja die meiste Arbeit am Protokoll!
Als er unsere nicht vorhandene Begeisterung merkte „Wenn ich das mache, hätte ich gleich auch die Verantwortung übernehmen können“, schlug er dann vor dass wir uns alle drei zusammen setzen. Na schau ma mal was das wird. Seine Arbeit werde ich sicher nicht machen.
Eine kleine Belohnung erwartete mich aber dann zu Hause! Meine Kur wurde bewilligt und die Kuranstalt hat mir auch bereits einen Termin Ende März/Anfang April 2019 geschickt! Jippih! Jetzt muss ich nur noch fragen wie es jetzt weitergeht. Also Chef melden und dann muss ich noch ein Schreiben für die Dienstbehörde aufsetzen. Wahnsinn wie schnell das jetzt ging. So ging der Großkampftag auf jeden Fall gut zu Ende für mich!
© Libellchen, 2018