Diese Frage stellte ich mir das letzte Woche des öfteren. Und die Antwort dazu kannte ich auch.
Anfang Juli hatte ich in Schrems die schlimmsten ca. 15 Minuten meines Lebens. In der einen Sekunde lag ich entspannt im Bett, in der nächsten stand ich panisch im Raum und mein Kopf war leergefegt. Am Donnerstag hatte ich Schrems lieben gelernt, am Freitag kippte die Stimmung. Natürlich konnte der Ort nichts dafür. Niemand konnte irgendetwas irgendwofür. Manchmal war das Leben einfach hart und ungerecht. Schicksalschläge sind weder plan- noch verhinderbar. Man kann nur schauen was man daraus macht….
Als mein erster Schock abgeklungen war und das Adrenalin nach ein paar Tagen aus meinem Körper verschwunden war, fiel ich in ein unruhiges Loch. Ich musste etwas TUN. Die Herrschaft über mein Leben zurück holen! Es war passiert, es ist vorbei, doch was nun?
Zurück nach Schrems? Den Ort des Geschehens? Da fiel mir die GEA Akademie ein. Ich klickte mich durch das Seminarprogramm und als mein Blick auf „ZEN und wandern“ fiel sprang mein Bauchgefühl positiv an. Ich beschloss das zu machen und meldete mich dann nicht an. Mein Kopf war dagegen. Man solle ja keine Entscheidungen in Ausnahmesituationen treffen… Schon klar, aber ich würde ja weder meinen Job kündigen, noch auswandern. Es ging lediglich um ein Wochenendseminar. Zwei Tage kämpfte ich mit mir selber und meldete mich dann doch an. Danach las ich die Beschreibung nochmal genauer. Das mit der Stille, hatte ich bei den ersten paar Mal lesen, gar nicht mitbekommen. Doch Stille störte mich ja nicht. Ein wenig meditieren und wandern, was konnte daran schlecht sein?
Dann kam der Wetterbericht. Es war durchgehend Regen angesagt. Das ganze Wochenende, sagten vier Wetter-Apps übereinstimmend. Sch… Ich mag wandern im Regen nicht… Ich steh mehr auf wandern bei Sonnenschein und um die zwanzig Grad! Meine Stimmung war die letzten Tage nicht gerade positiv. Es half aber nichts. Angemeldet ist angemeldet. Dann zieh ich das auch durch. Wiederwillig fuhr ich am Freitag also ins Waldviertel….
© Libellchen, 2018
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