Umstellung

Schön langsam gehe ich es wirklich an. Eigentlich weiß ich schon seit zwei Jahrzehnten dass ich es sollte, doch ich hatte einfach keinen Bock darauf! Doch jetzt reicht es mir. Es wird einfach Zeit dafür.

Ich stelle langsam aber doch meine Ernährung um…

Dafür gibt es viele Gründe. Ich will die Frustkilos meiner letzten Beziehung wieder loswerden. Ich will mich in meinem Körper wohl fühlen. Eine gesunde Seele kann nur in einem gesunden Körper wohnen. Mit Sport alleine schaffe ich es nicht mehr. Und ich bin es leid das ständige auf und ab meiner Kilos.

Mein Problem ist – so lange ich denken kann – wenn ich traurig oder verletzt bin, esse ich. Und die Menschen in meinem Leben haben mich immer und immer wieder verletzt. Familie, Freunde, Partner, Bekannte, Schulkollegen, Kollegen. Wenn meine Großeltern von mir enttäuscht waren, habe ich Schokolade gegessen. Wenn ich in der Schule gemobbt wurde, habe ich Schokolade gegessen. Wenn sich „Freundinnen“ gegen mich verbündet haben, habe ich Schokolade oder Knabberzeugs gegessen. Wenn mich ein Partner wegen Drogen oder Alkohol verlassen hat, habe ich Schokolade, Knabberzeugs oder Gummizeugs gegessen. Ich denke man erkennt die Tendenz.

Dazu kommt dass mein Grundnahrungsmittel Kohlenhydrate sind. In jeglicher Form. Also mal ganz abgesehen von meinem Hang zu ungesundem Naschen, ist auch meine Grundernährung nicht die beste. Wie gesagt, weiß ich schon seit zwei Jahrzehnten. Da mein Leben aber immer ein emotionales hoch und tief war, gab es diesbezüglich bessere und schlechtere Phasen. Doch es gab noch andere gesundheitliche Baustellen…

Als erstes schränkte ich meinen Alkoholkonsum ein. Dann hörte ich zum Rauchen auf. Vor dem Planer-Ex war ich schon auf einem guten Weg. Ich hatte fast 40 Kilo abgenommen und war fit wie nie zuvor. Doch er tat mir nicht gut. Er gab mir wieder das Gefühl nicht gut genug zu sein. Nicht wichtig genug zu sein. Und irgendwie mag meine empfindliche Seele es nicht gegen eine Wohnung und Computerspiele abzustinken….

Also habe ich mir wieder 10 Frustkilos zugelegt. Trotz Sport! Einfach mit Essen. Zu der ungesunden Ernährung kam wieder ungesundes Naschen. Und das hat mich total genervt. Irgendein feiges Ars….L…. behandelt mich mies und ich futter mir die Kilos wieder rauf.

Fakt ist, es liegt ganz alleine an mir. Ich muss das lassen! Die anderen behandeln mich schlecht, deswegen muss ich das noch lange nicht tun! Leckeres Essen in mich reinstopfen macht mich kurzfristig glücklich, doch langfristig tut es mir einfach nicht gut.

In den letzten Wochen habe ich mir auch immer wieder eine Sendung angeschaut wo es um 300-Kilo-Menschen in den USA geht. Auch die kommen irgendwann drauf dass es so nicht weitergehen kann und wenden sich an einen Arzt wegen einem Magenbypass. Der genehmigt aber erst die OP wenn sie zuvor etliches an Kilos abgenommen haben. Und alle haben dasselbe Problem. Psychische Probleme die sie mit Essen „bekämpfen“. Ihre Probleme sind zwar größer als meine, deshalb auch die Kilos mehr, aber die Grundhaltung ist dieselbe.

Der Arzt in der Sendung predigt ihnen auch immer, dass sie nicht ihre emotionalen Probleme mit Essen lösen dürfen. Nicht dass ich das nicht schon seit Jahren wüsste, aber das immer und immer wieder zu hören, tat irgendwie auch gut.

Unabhängig davon habe ich vor dem Urlaub bereits das morgendliche Joghurt durch Soja-Milch im Müsli ersetzt – von Kuhmilch vertrage ich auf Dauer nicht. Im Urlaub selbst habe ich dank der Hitze sehr viel Obst gegessen und jetzt nach dem Urlaub habe ich beschlossen das noch auszubauen. Ich brauche defintiv mehr Obst (bisher wenig) und Gemüse (bisher fast nicht) und weniger Kohlenhydrate (fast immer) in meiner Ernährung.

Ich weiß ja, dass auch Ernährung eine reine Übung ist. Man isst gerne was man kennt. Was die Zunge als gut erkennt. Man muss also die Zunge umerziehen. Und das versuche ich jetzt. In kleinen Schritten! Erstmal habe ich jetzt Eiweißbrot im Haus. Mahlzeiten werden um Tomaten und Paprika ergänzt. Obst habe ich jetzt auch immer Haus – statt Schokolade. Ich gehe auch öfter einkaufen und kaufe frische Sachen, statt einmal die Woche Kohlenhydrate auf Vorrat. Ganz verbieten will ich mir im Moment aber auch nix. Das könnte kontraproduktiv sein.

Bin gespannt ob die Umstellung funktioniert, im Moment bin ich auf jeden Fall zuversichtlich! Natürlich werde ich euch auch auf dem Laufenden halten!

© Libellchen, 2018

 

3 Kommentare zu “Umstellung

  1. Drück dir die Daumen!! Ich kenne das zu gut. Zwar hatte ich nicht die Gewichtsschwankung von 40 Kilo, aber wenn ich nicht die Notbremse vorher gezogen hätte, wäre ich schleichend auf die 20 Kilo zu viel gekommen. Ich bin darüber heute immer noch erschrocken. Ich hatte kein Gefühl dafür und vor allem hatte ich das Frustessen gar nicht bemerkt. Es ging immer so nebenbei. Da liegt ein Keks oder ein Kuchen, ich habe Stress, also rein damit. Erst mit der Nahrungsumstellung auf zuckerfrei ist mir das überhaupt erst aufgefallen.

      • Freut mich 🙂 Bei mir waren es Nüsse und Äpfel. Die habe ich anfangs zu Hauf in mich reingestopft. Irgendwie brauchte ich am Anfang immer noch Nervennahrung. Inzwischen geht es. Rückfälle natürlich nie ausgeschlossen 😉

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