Am Sonntag war wieder Mädelstag. Wir haben unsere NÖ-Card eingepackt und auf die Hohe Wand gefahren. Früher war das so was wie mein Hausberg. Von meiner alten Wohnung war ich gleich drüben und es gibt Wege die recht gemütlich sind. Es gibt aber auch eine echt heftige Stelle. Den Leitergraben. Dort geht es steil hinunter und dann steil wieder hinauf. Es ist also egal von welcher Seite man kommt, der Graben ist immer eine Herausforderung. Den wollten wir uns am Sonntag sparen. Wir suchten also einen angenehmeren Weg.
Wir fuhren zum Naturparkplatz und gingen dann hoch zur „kleinen Kanzel“ von dort ging es den gemütlichen Wanderweg zur „großen Kanzel“. Auf dem Weg liegt auch das Bergdorf, welches Aretha und mich anregte darüber nachzudenken ob es vielleicht schön wäre am Berg zu leben. So als Quasi-Einsiedler, aber doch nicht wirklich, weil dort auch recht üppige Häuser stehen.
Es war übrigens mal wieder überhaupt nichts los. Und das obwohl Sonntag war…. Wir haben aber auch wirklich ein Glück. Auf der großen Kanzel genossen wir den Ausblick und schmiedeten Pläne für den nächsten und übernächsten Ausflug. Von dort ging es weiter zum Hubertushaus. Immer schon neben dem „Abgrund“. Hin und wieder begegneten uns auch Menschen. Hauptsächlich Kletterer welche die Wand hochgekommen waren. Beim Weg zwischen großer Kanzel und Hubertushaus war ich ein wenig von meinem Gedächtnis verwirrt. Der Abstieg war nämlich wirklich nicht ohne und ich hatte das offenbar verdrängt gehabt…. Vom Hubertushaus wählten wir dann den Weg, mit dem wir den Leitergraben umgehen konnten. Dabei mussten wir die Höhenmeter – welche wir zuvor abgestiegen waren – wieder hinauf. Die Steigung war aber voll in Ordnung. Mein Herz-Kreislauf-System lief auf Hochtouren, doch ich konnte ohne Pause durchgehen.
Zurück bei der kleinen Kanzel hatten wir uns aber definitiv ein Mittagessen verdient. Wir gönnten uns eine Suppe und ein Brot – Frittatensuppe und Käsebrot für mich. Die Bedienung war ausgesprochen freundlich, das Essen war ausgezeichnet und stand extrem schnell bei uns am Tisch. Wir genossen den Ausblick und die Sonne und waren wieder rundum zufrieden. Bewegung, frische Luft, toller Ausblick, leckeres Essen und nette Gesellschaft. Mehr brauche ich nicht zum glücklich sein!
© Libellchen, 2018