Überfall

Am Mittwoch war es endlich wieder so weit. Ich dachte mir nichts böses, ging Mrs. Wichtig zum Mittagessen abholen und wurde mal wieder überfallen. Ich wurde nach einer Information gefragt, womit ich nicht gerechnet hatte. Und wie leider immer, bin ich oftmals über die Art und Weise verwirrt und beisse mir auf die Zunge um nicht allzu schnippisch zu antworten.

Ich will einfach meine Ruhe haben. Will niemanden verletzen. Keinen Unfrieden im Büro und schlucke so immer wieder Meldungen hinunter bevor ich sie rauslasse. Und natürlich habe ich mich dann wieder darüber geärgert. Wir hatten etwas ausgemacht, die zwei Ladys haben sich nicht daran gehalten und mich dann mehr oder weniger aufgefordert es ihnen doch einfach gleich zu tun. Wir hatten aber einen anderen Auftrag von unserem Chef. Ich weiß ja nicht, bin ich da wirklich so komisch dass ich mich an das halte was der Chef sagt?

Ich lasse mich von anderen dann zwar nicht so weit beirren dass ich mein Prinzipien einfach über Bord werfe, das Schnofal ziehen (verächtliches Mundwinkel-nach-unten-ziehen) ärgert mich dann aber trotzdem. Ich habe nichts falsches getan, nur mich an die Vorgaben gehalten! Und schwupp di wupp war die gute Laune wieder angeknackst. Ich hatte dann ein kleines Gespräch mit meinem Kollegen und da wurde mir etwas klar.

Ich weiß dass ich harmoniesüchtig bin. Wenn mich die Umwelt wegen so Kleinigkeiten dauernd in meiner guten Laune stört, dann haben alle anderen was sie wollen, nur ich habe keine Harmonie! Mit meinem Versuch für Harmonie zu sorgen indem ich nicht immer genau das ungeschönt sage was ich mir denke, leidet vor allem meine Harmonie in mir!

Das ist ja blöd. Klar dass mich solche Dinge dann auch immer ärgern. Weil ich ja alles tue und trotzdem keine Harmonie empfinde, weil ich mich ja einfach nur zurück nehme! Und dann fiel mir noch das Aschenputtel-Prinzip ein. Wenn ich jetzt diese Situation nutze und sie nicht als Ärger an mich ranlasse, dann überlege ich mir was ich hätte sagen wollen. Damit bin ich für das nächste Mal – und es gibt sicher ein nächstes Mal – ein wenig besser gerüstet. Auch in diesem Bereich gilt es fürs Leben zu lernen. Nicht sich selbst fertig machen, sondern das beste draus machen.

Ich habe mir also in einer ruhigen Minuten überlegt was ich hätte sagen können, damit nicht ich mich danach wieder blöd gefühlt hätte. Und dabei wird mir immer wieder klar, ich muss einfach auch mir mich offensichtliches kommunizieren. Selbst die für mich banalsten Dinge sind für andere noch lange nicht klar. Die meisten Menschen ticken wirklich ganz anders wie ich. Ich bin ja nur gespannt ob die Botschaft „Ich halte mich an die Aufträge die mir unser Chef gibt“ irgendwann in den Köpfen der anderen gespeichert wird…..Oder ob ich es als tägliches Mantra einfach dauernd wiederholen muss….

Und ich muss einen Weg finden um die Harmonie in mir auch in Gegenwart von anderen Menschen zu schützen!

© Libellchen, 2018

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