Autodoktor erfolgreich

Der Montag begann wie angkündigt in der Werkstatt. Die Woche begann somit mit einem Fragezeichen. Würden sie es reparieren können. Wenn ja, rechnen sie direkt mit der Versicherung ab? Lasse ich das Auto dort oder warte ich? Wenn nein, wie lange dauert es?

Innerhalb von fünf Minuten war übrigens fast alles klar. Mein Ansprechpartner war zuversichtlich dass sie es reparieren können, obwohl es auch immer passieren kann, dass die Windschutzscheibe dabei bricht. Er wollte wissen ob ich das Auto dort lassen kann und gab mir einen Schadensbericht zum Ausfüllen. Ich erledigte alles, lies ihm den Schlüssel dort und fuhr mit Öffis ins Büro.

Dort wurde ich schon erwartet…. Normalerweise bin ich so gegen 7 Uhr im Büro. Diesmal war es 8:45 Uhr. Bis 9 Uhr haben wir Gleitzeit, deshalb hatte ich auch nicht angerufen. Mir war klar, es geht sich aus!

Womit ich eigentlich auch gerechnet habe, durch meine Abwesenheit habe ich meinen Arbeitskollegen Gesprächsstoff gegeben. Verschlafen und krank waren ganz hoch angeschrieben. Vor allem auch „Wir dachten schon dass dich der Kurs so fertig gemacht hat. Haha.“ Nein, hat er nicht. Während ihr nichts anderes zu tun hattet, als darüber nachzudenken wieso ich später komme, war ich schon in der Werkstatt und bin mit Öffis durch halb Wien gefahren…. Natürlich habe ich es nicht gesagt, nur gedacht.

Wieso eigentlich natürlich? Wahrscheinlich weil ich gar nicht diskutieren will. Ich sollte wohl damit leben lernen, dass mein Leben offenbar so interessant wirkt, dass sich immer alle Gedanken darüber machen was ich wohl gerade treibe…. Das geht mittlerweile sogar so weit, dass die Leute anfangen zu raten, was ich ihnen sagen will, wenn ich eine Geschichte anfange zu erzählen. Zuhören wäre zwar ein Möglichkeit, aber offenbar nicht allzu reizvoll…. Deshalb erzähle ich auch immer weniger. Wenn ich das Gespräch nicht suche, dann erspare ich mir zumindest 50% sinnloser leerer Floskeln meiner Mitmenschen.

Als das Auto wieder heil war, bekam ich beim Heimgehen auch gleich den „guten Rat“ ich solle a bissal auf mein Auto aufpassen! Gut dass sie mir das sagen! Hätten sie mir das nur früher gesagt, dann hätte ich nicht mit meiner Windschutzscheibe auf den Stein gezielt, den der LKW auf der Nebenfahrbahn aufgewirbelt hatte! Mein Hinweis, dass ich nichts für den Steinschlag könne, kam dann natürlich noch „solltest vielleicht nicht so nah auffahren“. Ahja. Schön für die tollen Tipps, von Menschen zu einer Situation bei der sie nicht dabei waren…..

Bin ich was blödes Geplapper angeht einfach zu sensibel? Ich meine, so inhaltslose blöde Meldungen waren noch nie meines. Bei meiner alten Dienststelle habe ich es ihnen offenbar schon abgewöhnt gehabt. Dunkel kann ich mich noch erinnern dass es dazu bereits einen Blogbeitrag gibt. Auch bei meiner alten Dienststelle konnten sie das mal ziemlich gut…. Dieses überall seinen Senf dazugeben, auch wenn man gar nicht anwesend war. Einfach mal von sich auf andere schliessen und mir dann „unterstellen“ dass ich genau das getan habe, was sie tun würden….

Schätze mal lange dauert es nicht mehr, bis die erste eine schnippische Antwort von mir „erntet“.

Achja, das Auto! Ist wie gesagt wieder heil. Wurde von der Werkstatt meines Vertrauens repariert – nein ich suche mir keine günstige Werkstatt, wenn die Versicherung bezahlt (Hätte ich auch nicht, wenn ich es selbst hätte bezahlen müssen), nein ich ging nicht davon aus dass es schief geht, sondern dass sie es schaffen – und die Rechnung geht gleich an meine Versicherung. Und ich habe mal wieder gemerkt, wie viel Kraft es kostet bei sich und positiv denkend zu bleiben, während rund um einen nur Unkenrufe kommen!

© Libellchen, 2018

 

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