Mein Jahr 2017 – Teil 4, Seele und Körper

Die waren heuer wieder gefordert!

Jänner:

Da war noch alles gut. Voller Zuversicht bin ich in das neue Jahr gestartet. Ich hatte das gemeinsame Leben mit meinem Liebsten und meinen selbst geschaffenen Job vor Augen. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Damals hatte ich nicht geahnt, mich gleich doppelt zu täuschen….

Februar:

Da fing es im Job bereits an unrund zu laufen. Privat vergoss ich da bereits das eine oder andere Tränchen, weil wir bereits eine Zeitverzögerung hatten…. Ich begann mich zu fragen ob er denn das wirklich auch so sehr will, wie ich.

März:

Das war der berufliche Hammermonat. Hearing und das Nachtret-Gespräch. Ich war total fertig und schmiss den zukünftigen Job hin, bis mir ein Chef erklärte – Okay, dann nicht, aber jetzt arbeiten sie weiter und schaffen die Grundlagen trotzdem. Da lief ich schon extrem unrund. Und da sich auf privater Front ebenfalls noch immer nichts bewegte, vergoss ich schon mehr Tränchen.

April:

Ostern war privat ganz schlimm. Im Oktober war ich niemals davon ausgegangen, dass sich bis Ostern nichts bewegen würde… Ich war an meine absolute Schmerzgrenze gestossen. Im April flossen schon sehr viele Tränen! Ich war auch bereits Profi bezüglich geschwollener Augen. Nach der Arbeit schön ein paar Stunden ausheulen, dann eine Kopfschmerztablette einwerfen, ein Cool-Pack nehmen und auf die Augen legen und dann versuchen in den Schlaf zu weinen. In der Zeit stockte ich auch meinen Cool-Pack Vorrat auf. Eines im Einsatz, zwei zum kühlen im Kühlschrank…

Achja, dienstlich habe ich im April mir einen neuen Job unter den Nagel gerissen. Wenn es sein muss, funktioniere ich doch perfekt. Da kann ich mir jeden Tag die Augen ausheulen, einen Tip-Top Lebenslauf und ein überzeugendes Vorstellungsgespräch bekomme ich allemal hin!

Mai:

Oje, jetzt wirds wirklich schlimm! Den neuen Job in der Tasche und im Privaten hatte sich noch immer NICHTS bewegt. Noch nicht mal irgend etwas! Das trieb mich dann zum Äußersten. Ich machte Schluss, obwohl ich das gar nicht wollte. Weiter verarschen wollte ich mich aber auch nicht lassen. Mittlerweile brauchte ich täglich mehrere Packungen Taschentücher und selbst mit drei Cool-Packs konnte ich meine verquollenen Augen nur mehr bedingt verbergen. Kontaktlinsen in der Früh einsetzen wurde zur täglichen Challenge. Beruflich hatte ich noch bis Ende des Monats zu funktionieren und ich hatte eine Woche Urlaub. In der war ich ein Wochenende mit Papa und Zweitmami unterwegs und ein Wochenende mit meiner Wanderfreundin wandern. Und parallel dazu habe ich mir meinen Rücken verrissen, habe ich mir bei einem Zahn drei von den vier Wurzeln entzündet und mir eine Entzündung und einen Pilz im Intimbereich (gleichzeitig) zugelegt. Ich hatte also Schmerzen. Nicht nur mehr in meiner Seele, sondern am ganzen Körper…. Er hat mich da übrigens nochmal überredet ihm noch eine letzte Chance zu geben. Er würde jetzt doch endlich tun, was er mir schon im Oktober versprochen hatte!

Juni:

Neuer Job. Alles aufregend. Alles neu. Meine Seele weinte aber noch immer und so auch mein Körper jeden Tag nach der Arbeit zu Hause. Ein sehr wichtiges Treffen lies er platzen und alle Versuche meinerseits ein Ersatztreffen zu vereinbaren tat er ab. Ich heulte und hoffte und kam parallel dazu im neuen Job an. Ich war so fertig, aber zumindest mein Körper hatte sich wieder ein wenig beruhigt. Ich heulte und das reichte ihm….

Juli:

Erste Hürden im Job genommen, heulen verlegte ich zum See – hinter der Sonnenbrille sieht man es ja nicht – und redete es mir täglich bei Aretha von der Seele. Er hatte immer noch kein Treffen zusammen gebracht, hielt mich aber immer noch mit Nachrichten mit. Er hatte einen kleinen Minischritt gesetzt und verharrte schon wieder. Gut Ding braucht eben Weile. Ja schon, aber tun muss man trotzdem was….Nicht nur reden….Ich merkte dass ich nicht mehr entspannen konnte. Nichts half. Weder Sonne, noch schwimmen. Ich war einfach unglücklich.

August:

Jetzt aber wirklich. Die endgültige Trennung. Die Tränen wurden nochmal mehr bevor sie weniger wurden. Ich konnte vereinzelt wieder das schwimmen geniessen. Doch eigentlich war ich immer noch traurig. Und doch war es der erste Urlaub im Jahr, wo ich wenigstens ansatzweise so etwas wie Erholung bekam.

September + Oktober:

Es wird ruhiger. Die Tränen versiegen langsam. Der Job wird fordernder. Ich habe etwas um mich abzulenken und beginne mich andereweitig umzusehen. Eine klassische Trotzreaktion. Ich bin in der Verdrängung und Wut angekommen.

November:

Verdrängung funktioniert immer noch nicht besonders bei mir. Die Tränen kommen retour und ich heule mich nochmal richtig aus. Zuerst bei der Massage, dann beim TaoWin. Doch dann ist es durchgestanden. Ich habe es akzeptiert und mache weiter.

Dezember:

Das Jahr hat mir mehr Tränen gebracht als die drei Jahre nach dem süßen Typen. Mehr körperliche Schmerzen, in geballter Form, als in meinem bisherigen Leben und sechs zusätzliche Kilos… Aber zumindest meiner Seele geht es wieder gut!

© Libellchen, 2017

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