Raue Stimme und Jobunsicherheit

Vom Hals in die Nebenhöhlen und wieder retour in den Hals. Die Verkühlung ist doch recht hartnäckig, trotzdem fühle ich mich nicht krank und war auch arbeiten diese Woche. Dort musste ich meiner Freundin erstmal klar machen, dass ich mich trotz rauer Stimme nicht krank fühle, weil ich sonst auch nicht im Büro wäre!

Keine Kopf- oder Gliederschmerzen, keine unbändige Müdigkeit, nur ein wenig Schleim im Hals. Ich werde auch im Laufe des Tages nicht müder – ein untrügliches Zeichen für einen grippalen Infekt – bin eigentlich den ganzen Tag gut drauf.

Im Büro machen gerade wieder die Gerüchte die Runde. Welche Farbe bekommen wir wohl, wer wird neuer Minister? Und mit jedem neuen Namen der auftaucht, steigt auch die Aufregung. Also bei den anderen. Ich warte mal ab und schaue was kommt. Kann es ja eh nicht ändern! Natürlich nervt es manchmal wenn nach Neuwahlen Reformen gestoppt werden und Führungspositionen – unabhängig von Kompetenz – umgefärbt werden. Aber damit muss man im öffentlichen Dienst halt leben…

Genauso wie dieser adhoc-Einsatz vorige Woche. Bei parlamentarischen Anfragen und Budgetverhandlungen kann das schon mal passieren, wenn man in entsprechenden Jobs arbeitet. Und ich gehöre ja gerade nirgendwo wirklich hin, bringe eine recht umfassende Kompetenz im organisatorischen und budgetären Bereich mit und bin recht flexibel. Meine neue Dienststelle ist toll, meine Kollegen relativ pflegeleicht und ich fühle mich wohl. Ich würde gerne bleiben. Habe aber derzeit keinen fixen Arbeitsplatz und dadurch auch finanzielle Einbußen.

Im Moment weiß keiner wie es weitergeht. Mit unserem Ministerium, unseren Führungskräften, mit der Abteilungen, mit den einzelnen Mitarbeitern. Früher hätte mich das unrund gemacht, doch nach 13 Jahren sieht man das alles ein wenig gelassener. Ich sehe den Einsatz vorige Woche auch als persönliche Chance. Mein Oberboss hat mich namentlich auf dem Radar. Er kennt mein Gesicht, kennt meine Vorliebe für Budgetzahlen und meine charmante, fröhliche Art. Ebenso haben mich ein paar Key-Player eine Ebene darunter kennengelernt. Ein Abteilungsleiter und zwei Referatsleiter haben zwei Tage mit mir zusammen gearbeitet. Und ich habe meine Sache wie gewohnt gut gemacht. Sollte die oberste Ebene fallen, behält – erfahrungsgemäß – zumindest die zweite oder dritte Ebene ihren Job. Und die haben mich als budgetäre „Geheimwaffe“ – ihre Aussage – auf dem Radar. Das kann in Zeiten wie diesen sicherlich nicht schaden!

Ich bin wirklich gespannt wo ich in einem Jahr arbeite und was ich dort tue…. Derzeit traue ich mich diesbezüglich keinerlei Prognosen abzugeben!

© Libellchen, 2017

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