Die Spiegelfunktion unserer Mitmenschen hilft uns auf unserem Weg zur Selbsterkenntnis. Wenn ich mir alles genau anschaue, was mich an meinen Mitmenschen aufregt, dann lerne ich sehr viel über mich selbst! Wenn mich an meiner Kollegin stört dass sie mir dauernd Arbeit umhängen will, dann ärgert mich eigentlich wirklich, dass ich nicht weiß wie ich sie am besten abblocke. Man kann seine Mitmenschen nicht ändern, man kann nur das eigene Verhalten ihnen gegenüber ändern…
Und jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter… Wir wurden in eine Familie geboren aus einem bestimmten Grund. Und die Dinge die einem am Leben der Eltern verbesserungswürdig vorkommen, sind genau die Dinge die man im eigenen Leben besser machen sollte. Dies sind sozusagen die eigenen Lernaufgaben. Ich denke in Familien mit mehreren Kindern, spielen auch die Geschwister eine wichtige Rolle dabei. Bei mir wiederum sind es die Großeltern. Wobei mir bei der Überlegung auch bald mal klar geworden ist, dass ich auch meine Eltern mit ins Boot holen muss. Denn sie haben mich schließlich gezeugt und meinen Großeltern übergeben bzw. überlassen. Bei adoptierten Kindern zählen die leiblichen Eltern wahrscheinlich keine Rolle, bei mir waren sie aber immer da, auch wenn sie eher im Hintergrund waren….
Ich habe sie also alle vier im Detail betrachtet und mir überlegt, was ich mir gewünscht hätte, dass sie anders gemacht hätten. Natürlich wäre dann mein Leben ein ganz anderes als es heute ist. Keine Ahnung ob es besser wäre… Das ist nur eine Gedankentheorie, die mir meine Themen vor Augen führen soll. Worauf soll ich in meinem Leben achten. Was sollte ich vielleicht ändern? – Achtung Spoiler, bei manchem bin ich schon voll dabei! Ich trage niemanden etwas nach. Warum auch? Mit dem Ansatz – meine Seele hat sich das Umfeld ausgesucht in dem sie ihre Lernaufgaben am besten lernen kann – habe ich mit meiner Vergangenheit Frieden schließen können. Andere Eltern/Großeltern hätten mir meine Lebensaufgaben nicht so schön nähergebracht!
© Libellchen, 2017