Nationalpark Kalkalpen

I survived!

Das fasst es so ziemlich zusammen….

In der Früh starteten wir aber erstmal mit einem ausgiebigen Frühstück – keiner wusste ja, wann wir wieder etwas zu essen bekommen. Die Rucksäcke waren zwar voll, aber im Regen würden wir wohl kaum rasten…

Um acht Uhr fuhren wir Richtung Nationalpark und um 8 Uhr 15 ging es bereits los. Und es regnete erstmal nicht…. Doch der Nebel hing tief und es war wie erwartet kalt. Doch ich war ausgerüstet. Handschuhe, Haube, Winterjacke. So stapften wir los.

Und die Gegend ist echt schön. Bei Sonne hätte es mir aber auf jeden Fall besser gefallen. Aber zumindest war es trocken. Erstmal. Meine Kollegin hatte mir zwar Regenklamotten mitgenommen, doch die hatten erwartungsgemäß nicht gepasst. Mir war das klar gewesen, sie war allerdings zuversichtlich… Für Notfälle, hätte aber ihr Lebensgefährte auch noch eine Jacke, die mir passen müsste. Doch erstmal war das nicht notwendig. Relativ entspannt erreichten wir so den „ersten“ Halt. Bis dorthin hatte sie unbedingt gehen wollen. Ziemlich genau bei Kilometer 8.

Und gerade als wir rasten wollten, ging ein Regenguss runter. Und so machten wir uns wetterfest. Ich tauschte die Winterjacke, gegen die Regenjacke. Also Kälte gegen Nässe…. Eine so genannte lose-lose-Situation….. Mittlerweile kann ich darüber lachen!

Nach einer kurzen Pause ging es auch schon weiter. Es gab noch einen zweiten Punkt. Auf den bewegten wir uns zu, wir wussten aber nicht, ob wir nicht vorher umdrehen würden… Und so gingen wir durch Tunnels, neben Schluchten und entlang von Klettersteigen. Und der Nebel begleitete uns den gesamten Weg. Irgendwann merkte ich, dass ich müde wurde. Und als ich gerade etwas sagen wollte, waren wir auch schon beim zweiten Punkt angelegt. Bei Kilometer 15! Der Schleierfall, war unser Umkehrpunkt. Ja genau. Wir mussten die 15 Kilometer auch wieder zurück….

Zurück bei der großen Klause – Kilometer 8 – kehrten wir in der Hütte in, holten uns einen Tee und Zucker in Form einer frisch gebackenen Schokoladenschnitte. Als ich die Toilette aufsuchen wollte, wollten mich meine Füße aber nicht mehr so recht tragen…. Aber egal. Waren ja nur noch 8 Kilometer…. Und gerade rechtzeitig für das letzte Viertel des Weges setzte der Regen wieder ein und sollte nicht mehr aufhören bis wir beim Auto waren….

Die letzte Etappe war die Hölle. Meine Füße schmerzten, meine Beine schmerzten, mir war kalt, alles an mir war nass und der Rucksack schmerzte auf den Schultern. Und so stapfte ich dahin. „Rechts, links, rechts, links“ und zur Abwechslung „Ich muss weiter gehen, ich muss weiter gehen, ich….“ Keine Ahnung warum mir da das Buch „Der Todesmarsch“ von Bachmann/Stephen King eingefallen ist….

Nach 7 Stunden 45 Minuten waren wir wieder zurück beim Auto. Irgendwie brachte ich uns noch bis zum Hotel, wo ich mir erstmal eine heiße Dusche gönnte. Rückblickend muss ich sagen, ich habe keine Ahnung wie ich an diesem Abend noch ins Erdgeschoß zum Abendessen kam. Aber es war wieder ausgezeichnet! Zurück im Zimmer schmierte ich mir Füße und Beine mit Franzbranntwein ein und lagerte meine Gliedmaßen einfach hoch!

Und ich kann es kaum glauben. Am nächsten Tag, hatte ich nur mehr einen ganz leichten Muskelkater, keinen Schnupfen, keine sonstigen Beschwerden. Gut, ich war müde. Mein ganzer Körper war irgendwie erschöpft, aber keine Schmerzen, keine Grippe, gar nichts…. Hätte ich meinem Immunsystem gar nicht zugetraut!

Und so rückblickend gesehen, war es zwar total anstrengend und ich bin mal wieder an meine absoluten körperlichen Grenzen gegangen, aber es war auch schön. Und ich war auch stolz auf mich, dass ich die 30 Kilometer geschafft habe!

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© Libellchen, 2016

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