Killing me softly

Noch so ein Hit den ich mit 1996 verbinde. Wobei es nicht nur ein Song ist. Das ganze Fugees-Album lief eigentlich durch während meines ersten Urlaub mit einer Freundin. Keine Eltern, keine Großeltern. Nur wir zwei Mädels on Tour. Sie hatte damals bereits einen Führerschein und ein Auto. Einen VW Jetta. In ihn packten wir ein Zelt und Klamotten und starteten los. Es ging nach Kärnten, wo wir am Klopeiner See eine Woche zelteten. Das war mein letzter Campingurlaub. Ich mag Camping nicht besonders. Zu lange hatte ich als Kind im Zelt und Wohnwagen gelegt. Doch mit einer Freundin war es wieder etwas anderes.

Wir lebten im Iglu-Zelt und machten Party. Keine Bar und Disco war vor uns sicher. Wir feierten und tanzten. Tranken am Steg Bier mit fremden Typen und schickten sie dann nach Hause. Wir hatten beide zu Hause jemanden der uns gefiel, doch ein wenig flirten war trotzdem drin.

Nach einer Woche brachen wir die Zelte ab und fuhren weiter. Wir waren in Kitzbühel und schauten uns an wo die High-Society feiert. Dort lernten wir auch eine Gruppe Jungs kennen, mit denen wir einen tollen Abend verbrachten. Damals war ich nicht gerade introvertiert. Ich sprach mit jedem und hatte kein Problem auf Fremde zuzugehen. Und als uns die Jungs in diesem Rocken&Roll Lokal einfach anquatschen, flirteten wir einfach ein wenig rum. Damals war alles so leicht. Ich Mädchen, du Junge. Dann flirten wir mal. Wann habe ich diese Leichtigkeit eigentlich verloren?

Nach einer Nacht in Kitzbühel fuhren wir danach zu Verwandten von ihr im Waldviertel. Diese besaßen eine Disco, wo wir dann auch noch zwei Nächte durchtanzten, bevor wir wieder nach Hause düsten.

Es war ein toller Urlaub. Wir waren jung und ungebunden. Wobei unser Herz eigentlich nicht ungebunden war, doch der Abstand tat uns gut. Zu Hause warteten wir immer nur um unsere Angebeteten zu sehen. Doch unterwegs war das ausgeschlossen uns so genossen wir einfach den Tag, bzw. Abend. Dieser Urlaub war für mich sehr wichtig. Ich merkte wieviel Spaß das Leben machen konnte, wenn man nicht dauernd auf jemand oder etwas wartet. In diesen zwei Wochen habe ich den Moment genossen.

Zurück zu Hause, bin ich allerdings recht schnell wieder in alte Verhaltensmuster gefallen. Ich verlernte den Genuss des Augenblicks recht schnell wieder. Es begann wieder das herumhängen im Stammlokal und das Warten auf den einen Typen. Oftmals kam er erst um 3 Uhr morgens vorbei. Schaute rein, suchte Freunde und wenn er keine fand verschwand er wieder. Ich sah ihn oft nur 5 Minuten, doch dafür wartete ich 5 Stunden. Und ich hatte nach diesen 5 Minuten wirklich ein Glücksgefühl. Ich war so verliebt, dass für Vernunft kein Platz mehr war!

So gesehen passt das Lied fast besser zu ihm als zu dem Urlaub….

© Libellchen, 2016

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