Vorigen Montag ging ich mal wieder arbeiten. Alles war in Ordnung, mir ging es total gut. Zu Mittag bekam ich dann Kopfweh. Am Nachmittag fing der Schnupfen an. Zu Hause holte ich die Medikamente von Februar raus und machte es mir auf der Couch gemütlich. Nach einer unruhigen Nacht ging ich am Dienstag dann trotzdem arbeiten. Ich fühlte mich in der Früh recht gut und so dachte ich mir nichts weiter dabei.
Doch am Dienstag ging es dann recht schnell mit meinem persönlichen Verfall. Stündlich wurde es schlimmer. Ich versuchte etwas für das Projekt zu lesen und merkte dass ich mich nicht mehr richtig konzentrieren konnte. Ich fühlte mich als hätte ich 50 % meiner Intelligenz verloren. Für die tägliche Arbeit reichte das aber noch allemal. Doch es wurde immer schlimmer. Meine Nebenhöhlen waren komplett dicht. Ich fühlte den Druck und konnte mich immer weniger konzentrieren. Ich brachte noch nicht mal einen geraden Satz raus. Also ging ich mittags nach Hause.
Der Heimweg war dann auch noch eine kleine Herausforderung. Krank Auto fahren kann irgendwie gar nichts. Zu Hause machte ich mir erstmal eine Suppe und einen Tee und machte es mir auf der Couch bequem. Dort schlief ich dann auch gleich mal ein. Um 16 Uhr sperrte meine Ärztin auf und so ging ich die 300 Meter zu ihr. Fahren wäre nicht wirklich möglich gewesen. Erstens fühlte ich mich nicht danach und zweitens gibt es dort keinen Parkplatz. Also ging ich gemütlich rüber. Dort angekommen hatte ich Herzrhythmusstörungen. Da war mir dann klar, dass ich wirklich krank bin und so schnell nicht wieder probieren muss arbeiten zu gehen.
Ich hatte die Medis mit, die ich bereits den zweiten Tag nahm und bekam die Bestätigung dass ich alles richtig gemacht hatte. Und so ging ich mit einer Krankschreibung und einem neuen Rezept – für den Nachschub – wieder gemütlich nach Hause. Dort angekommen war ich dann durchgeschwitzt. Ein heißes Bad zur Entspannung und danach wieder auf die Couch. Dort sollte ich mehr oder weniger den Rest der Woche bleiben. Couch, Klo, Bad, Bett… Wenn der Körper eine Auszeit will, dann holt er sie sich einfach.
© Libellchen, 2015