…. ist auch gestorben!
Dieser Spruch ist mir ganz spontan eingefallen als ich diese Woche ein Interview mit einem Landeshauptmann gesehen habe. Zuerst konnte er sich an seine eigenen Worte, von vor ein paar Wochen nicht mehr erinnern und dann schürte er noch schön die Angst. So wie er über die Kriminalität in seinem Bundesland sprach, hätte ich auch mich gefürchtet, wenn ich dort wohnen würde. Allerdings hatte diese Schilderung nichts mit meinen persönlichen Eindrücken zu tun! Angesprochen auf die Kriminalitätsstatistik nachdem sein Bundesland voriges Jahr das zweitsicherste in Österreich war – sicherer als das in dem ich wohne! – blieb er jede Antwort schuldig.
Jetzt fühle ich mich in meinem Bundesland sehr wohl. Ich habe keine Angst davor ausgeraubt oder überfallen zu werden. Natürlich kann es mir jederzeit passieren, genauso wie ein tödlicher Autounfall, ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall oder sonst irgendeine Katastrophe. Ich bin mir der Gefahren auf dieser Welt sehr wohl bewusst, deshalb fürchte ich mich aber noch lange nicht davor!
Ich glaube an selbsterfüllende Prophezeiungen, von daher vermeide ich es sowieso mich vor „ungelegten Eiern“ zu fürchten. Ich gehe die Dinge dann an, wenn sie mich betreffen. Natürlich soll uns unsere Regierung beschützen. Ich bin froh dass es die Polizei gibt und sie sollen auch über uns wachen. Aber ein schreckliches Szenario zu schaffen, wo es einfach nicht stimmt, finde ich extrem schlimm. Vor allem weil sich die meisten Menschen ängstigen lassen! Ich kenne Geschichten wonach die Bewohner dieses Bundeslandes nicht mal ihre Eingangstüren zuschließen, wenn sie außer Haus gehen. Doch dieselben Menschen glauben gleichzeitig wenn ihr Landeshauptmann erzählt dass die Kriminellen massenweise durch ihre Straßen ziehen! Das ist doch der totale Widerspruch!
Solche Dinge beschäftigen nach wie vor tagelang, weil ich die Menschen einfach nicht verstehe. Also die Beweggründe des Politikers kann ich schon nachvollziehen, doch nicht der Leute die ihn wählen! Doch auch das ist nichts Neues. Je älter ich werde, desto mehr setze ich mich mit der Politik auseinander und desto größer wird das Unverständnis. Und ich befürchte die nächste große Wahl wird daran nichts ändern. Was mich persönlich ein wenig stört ist, dass ich nicht mitstimmen darf. Ich arbeite zwar in Wien, doch ich darf nicht mitwählen. Was mich allerdings noch nicht stören würde, wenn sich nicht so viele Wiener – aufgrund eines Zweitwohnsitzes in Niederösterreich – bei unseren Landtagswahlen sehr wohl eingemischt hätten. Aber das ist nur eines der vielen Ungleichgewichte in unserem Land.
© Libellchen, 2015