Pool versus See

Bevor wir nach Bad Aussee gefahren sind, war ich kräftemäßig schon so fertig, dass ich es nicht mal zum See geschafft hatte. Ich war einfach zu müde. Kein gutes Zeichen, wenn ich mich nicht mal zum Baden aufraffen kann. Am Krippenstein konnte ich dann wieder richtig schön Kraft tanken. Und nach unserem Urlaub verbrachte ich dann auch jeden Tag wieder am See.

Meine Kraft und Motivation war wieder da. Zumindest zum rüber gehen. Wobei ich beim ersten Mal gefahren wurde. Aretha spielte Seetaxi, da ich noch recht humpelte mit meinem mittlerweile blau angelaufenen Knöchel. Da sie vormittags arbeiten musste, war ich am Donnerstag dann erst am Nachmittag am See. Und es war so schön, wie immer. Wir schwammen – im immer noch recht erfrischenden See – lasen, quatschten und schliefen.

Die restlichen Tage war ich dann gleich in der Früh drüben. Immer im Gepäck meinen Roman. Sollte ich nicht schwimmen wollen, würde ich halt lesen. Doch alleine das rüber gehen brachte mich ins Schwitzen und so ging ich gleich in der Früh – wo noch nicht wirklich was los ist – eine Runde schwimmen. Die Kühle des Wassers erfrischte meinen Knöchel und ich schwamm gleich mal eine große Runde. Was mich selbst am meisten wunderte. Ein paar Tage zuvor im Hotelpool konnte ich mich nicht wirklich zum Schwimmen motivieren. Aber dort habe ich auch keinen Platz!

Im See schwimme ich einfach drauf los. So lange in eine Richtung wie es mir gefällt. Dazu die Sonne die mir den Rücken wärmt und das Wasser zum Glitzern bringt. Der Wellengang gegen den ich mich mal mehr, mal weniger stemmen muss. Die Gänse zum Beobachten. Der Schwan zum Ausweichen. Alles Dinge die ich in keinem Hotelpool habe. Dort geht es nur in die eine Richtung und danach wieder retour in die andere Richtung. Offensichtlich schwimme ich aber lieber dort wo ich auch etwas zu sehen habe. Im Hotelpool wird mir zu schnell fad. Und ich habe auch zu wenig Platz. Dauernd muss man jemand ausweichen. Um im See so ein Gedränge zusammen zu bekommen müssten dort 1000 Leute schwimmen, wenn das mal reicht!

Ich schwimme also nicht gern, sondern ich schwimme gerne in Seen – das küre ich als „die Erkenntnis“ dieses Sommers!!!

Und am schönsten ist es gleich in der Früh. Da ist noch nicht viel los. Keine lärmenden Kinder und die Sonne steht noch sehr tief und macht das Seewasser richtig schön glitzernd. Da hat das Schwimmen für mich fast so etwas wie eine meditative Wirkung. Da werden meine Runden automatisch größer als eigentlich beabsichtigt. Einfach weil ich mich nicht von der ruhigen Stimmung in mir und am See lösen will. Doch wenn die Kraft dann langsam schwindet, wird es Zeit für die Sonnenliege und meinen Roman. Da wird dann eingetaucht in eine andere Welt und wenn das zu anstrengend wird, einfach das Buch weglegt und eine Runde geschlafen!

Das klingt wie ein toller Sommer? Wie ein schöner Urlaub? Wie ein schönes Leben?

Ist es auch! Und es ist meins!

© Libellchen, 2015

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s