Ein Grund zur Freude definitiv. Und doch freue ich mich nicht täglich genug darüber. Es ist einfach eine Selbstverständlichkeit. Ich habe einen Job. Eine Wohnung. Ein Auto. Essen. Kleidung. Bücher. DVD´s. W-LAN. Und noch so unglaublich viel mehr, was aber alles selbstverständlich ist. Doch das war es nicht immer. Als ich ein Kind war spielte ich mit dem Spielzeug meiner Mutter und meiner Onkeln. Ich hatte nur das nötigste an Kleidung und las die Bücher meiner Großeltern. Ich bin sehr bescheiden erzogen worden. Kauf was du unbedingt brauchst, doch nicht zu viel. Luxus ist nicht gut für den Charakter.
Lange konnte ich mir nichts gönnen. Die ersten Arbeitsjahre ging mein Geld für Miete und Essen drauf. Doch ich war glücklich. Ich konnte mich im Job beweisen, Verdienst war eher eine Nebensache. Mittlerweile sitze ich im gemachten Nest. Ich habe es mir selbst erarbeitet und ich bin stolz darauf. Doch ich hatte auch einen Startvorteil. Ich bin in Österreich geboren. Und diesen Startvorteil vergessen wir oftmals. Es ist keine Selbstverständlichkeit dass wir in einem Sozialstaat in Europa zur Welt gekommen sind.
Letztens kam mir folgender Spruch auf Facebook unter „Wenn du Essen im Kühlschrank, Kleider am Leib, ein Dach über dem Kopf und einen Platz zum Schlafen hast, bist du reicher als 75 % der Menschen dieser Erde.“ (Quelle:www.faktglaublich.com) Jetzt bin ich ja sehr vorsichtig mit Zahlen die ich nicht überprüfen kann. Doch dann fiel mir ein Blogbeitrag von Lebensschnitzel ein und so habe ich danach gesucht – und ihn auch gefunden. Hier geht’s zu ihrem gesamten Blogbeitrag. Ich hab mal das rauskopiert, dass ich gesucht hatte:
Die Welt als Dorf mit 100 Einwohnern
57 Asiaten
21 Europäer
14 Amerikaner
8 Afrikaner
52 Frauen
48 Männer
70 mit verschiedenen Hautfarben
30 Weiße
70 mit verschiedenen Religionen
30 Christen
6 US-Amerikaner besäßen 59 % des gesamten Vermögens
80 hätten keine annehmbaren Wohnverhältnisse
70 wären Analphabeten
50 wären unterernährt
1 hätte einen PC
1 hätte einen akademischen Abschluss
Wer
• nie Krieg erlebt, Gefangenschaft oder schlimmen Hunger gespürt hat, hat es besser als 500 Millionen Menschen auf der Welt,
• in die Kirche gehen kann, ohne Angst, dass einem gedroht, man verhaftet oder umgebracht wird, hat es besser als 3 Milliarden Menschen auf der Welt,
• genug zu essen hat, ausreichend bekleidet ist, ein Dach über dem Kopf hat und ein Bett zum Hinlegen, der ist reicher als 75 % aller Menschen,
• ein Konto bei der Bank hat, ein wenig Geld im Portmonee oder woanders, gehört zu den 8 % wohlhabenderen dieser Welt.
Und da waren sie wieder die 75 %. Man könnte auch sagen ich gehöre zu den wohlhabenderen 8 % dieser Welt. Wie auch immer. Diese Zahlen sollte man sich ruhig in Ruhe auf der Zunge zergehen lassen. Und wenn man damit fertig ist, sollte man sich sehr über das eigene Leben freuen.
© Libellchen, 2015