Mangelorientiert

Ich weiß nicht wieso sie im Büro so viele sind. In meinem privaten Umfeld kenne ich das gar nicht und auch nicht hier in meiner Blogwelt. Klar ich habe mir die Blogs denen ich folge selbst ausgesucht. Und das sind nun mal keine Jammerblogs.

Sicher gibt es auch bei mir Dinge die ich nicht habe. Ich könnte mich zum Beispiel den ganzen Tag in Selbstmitleid suhlen weil das mit einer eigenen Familie nicht geklappt hat. Oder auch darüber, dass es keinen Mann in meinem Leben gibt. Natürlich könnte ich dafür auch irgendjemand verantwortlich machen, aber was bringt es? Was bringt es mir, wenn ich mit meinem Schicksal hadere? Gar nichts!

Das Beste daraus machen wiederum bringt mir zumindest ein gutes Gefühl. Doch im Büro sind Menschen, die das Leben auch so sehen, Mangelware. Ein paar wenige gibt es und ich versuche so viel Zeit wie möglich mit ihnen zu verbringen, doch die Masse der Menschen ist getrieben von Angst und Neid. Und sie sind weit lauter, als die positiv denkenden Menschen. Klar wenn man zufrieden ist mit seinem Leben, kann man sich auch nicht über so vieles aufregen.

Ich frage mich nur immer, wieso bin ich so einem Arbeitsumfeld gelandet? Bringt mich das weiter? Soll ich die anderen weiter bringen – das wäre allerdings eine echte Lebensaufgabe! Bei Barbara habe ich es probiert. Bei Margit habe ich es probiert. Bei Silvia probiere ich es laufend. Bei Kurt wüsste ich nicht mal wo ich anfangen sollte. Daniela zeigt erste Erfolge – doch sie ist auch die Einzige. Andererseits habe ich einen Kollegen kennen gelernt, der durch ein ähnliches Tief wie ich gegangen ist und auch gestärkter und positiver daraus hervorgegangen ist. Mit ihm tausche ich mich echt sehr gerne aus.

Doch er ist eine große Ausnahme. Die meisten sind erstarrt in ihrem Leben, unfähig ihren Horizont auch nur um einen Millimeter zu erweitern. Über den Tellerrand schauen. Empathie für andere. Alles Dinge die diese Menschen gar nicht interessiert. Sie wollen sich gar nicht mit anderen Menschen und deren Schicksal auseinandersetzen. Sie wollen nur dass es ihnen gut geht. Sie wollen mehr, als der Nachbar. Und auf jeden Fall mehr, als die Ausländer. Sie wollen sich einkapseln in ihrem Leben. Wollen die Grenzen dicht machen und den Kopf in den Sand stecken.

Vielleicht denke ich zu viel nach. Versuche einfach zu viele meiner Mitmenschen zu verstehen. Die unmittelbaren und auch die Fremden. Gleiches Recht für alle, ist eine Utopie. Ich glaube dazu ist der Mensch nicht fähig. Doch eine ein wenig gerechtere Welt, sollte doch möglich sein. Doch dazu müssten alle zusammen halten. Sich gegenseitig helfen. Ich glaube an den Schmetterlingseffekt, deshalb gefällt mir das nachfolgende Video auch extrem gut. Und weil ich daran glaube, werde ich auch weiterhin auf eine bessere Welt hoffen und alles tun, was ich im Kleinen halt so tun kann…

© Libellchen, 2015

8 Kommentare zu “Mangelorientiert

  1. Und ich glaub mit dir daran, dass die Welt ohne Jammern besser dran wäre. Und dass es durchaus etwas bringt, Menschen den Spiegel vorzuhalten, vor allem denen, die denken, sie hätten mehr als andere verdient … Danke fürs mal wieder dran erinnern!

  2. Ich habe oft den Eindruck, dass im öffentlichen Dienst eine exquisite Jammerkultur herrscht! Neid und Missgunst zeigt aber eigentlich nur die eigene Unzufriedenheit. Und es ist halt auch einfacher als selbst den Popo hoch zu kriegen!

      • Ich weiß nicht. Vielleicht gibt es auch zu wenig Anreize, sich zu entwickeln. Als ich im öffentlichen Dienst war, fand ich es außerdem sehr frustrierend, dass es so wenig Raum für sinnige Innovationen gab. Gut, ich war beim JobCenter (Hartz IV und so), das war sehr speziell. Aber kein Wirtschaftsunternehmen könnte sich erlauben, so zu arbeiten: D

        • Das stimmt schon, doch ich finde trotzdem immer wieder Entwicklungsmöglichkeiten für mich. Sei es in einem Projekt, als News-Redakteurin…. Aber die finde ich halt auch nur, weil ich danach Ausschau halte!
          JobCenter stelle ich mir eher unlustig vor, also wenn ich so an unser Arbeitsmarktservice (AMS) denke, das wäre nichts für mich!

          • Ja, du bist aber auch anders und hast dich nicht der Jammerei ergeben! Popo hoch und so 🙂
            Ich kenne den AMS aus zwei Projekten. Ist um einiges innovativer als Jobcenter!

          • Hätte ich mir nicht gedacht dass ich mal AMS und innovativ in einem Satz lese…. Normalerweise ist die Resonanz eher negativ, genauso wie meine ganz persönliche Erfahrung mit dem Verein. Ich war zwar nur 2 Mal beim AMS gelistet, aber das hat mir definitiv gereicht!

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