Irgendwie habe ich den Zeitpunkt verpasst wo ich mich meinen Mitmenschen gegenüber geöffnet habe.
Zuerst war ich total verschüchtert. Stumm und zurückgezogen, mit der Nase in einem Buch.
Dann kam die Pubertät. Ich war viel unterwegs mit einer ausgeprägten sozialen Ader – aber trotzdem verschlossen. Mein Innerstes ließ ich auch damals niemand sehen.
Nach der Pubertät verschloss ich mich wieder mehr. Ich baute meine Mauer höher, als jemals zuvor. Maximal ein Partner konnte hin und wieder einen flüchtigen Blick auf mein wahres Ich erhaschen.
Erst der süße Typ riss die Mauer nieder. Er lehrte mich, dass man mich wirklich lieben kann. Mein wirkliches Ich. Doch dann ging er. Nahm mein Selbstwertgefühl und meine Lebensfreude mit sich und ließ nur einen kleinen Haufen Asche von mir über.
Doch ich setzte mich wieder zusammen. Und zu meiner Überraschung, baute ich die Mauer nicht mehr auf. An mich rangelassen habe ich trotzdem niemand. Nur hier im Blog. Unter einem Synonym, da lernte ich endlich wirklich zu mir zu stehen. Doch mittlerweile tue ich es auch immer öfter im realen Leben.
Ich weiß nicht wann und wo genau ich das geändert habe. Doch ich bin froh, dass ich es getan habe!
© Libellchen, 2015