Gestern war ich in meiner „neuen“ Werkstatt Reifen umstecken. Da es sich nur um eine weitere Filiale meiner ersten Firma handelt, fühlte ich mich sofort wie zu Hause. Ein Phänomen was alle Filialen gemeinsam haben, auch jene die es zu meiner „aktiven“ Zeit noch nicht gab. Der Shopaufbau, der Geruch und die Beschwerden der Mitarbeiter über den Dienstplan. Manche Dinge ändern sich einfach nicht, auch wenn sich das Personal ändert.
Die eine Mitarbeiterin erinnerte mich sofort an Anabel. Sie sei die einzige die was arbeite – erklärte sie ihrem Kollegen, der sich darüber sicher gefreut hat! – und der Chef gebe ihr immer den miesesten Dienstplan! – sie müsse 2 Wochen hintereinander 5 Tage durcharbeiten! Irgendwie war ich fast versucht sie in ein Gespräch zu verwickeln um herauszufinden was für ein Problem sie mit 5 Tagen arbeiten habe, aber ich ließ es lieber bleiben, versuchte ihr Gejammer auszublenden und mich voll und ganz auf mein Buch zu konzentrieren. Und ich schaffte es. Ich tauchte in die Geschichte ein und so verflog die Stunde wie im Fluge.
Beim Rausgehen schaute ich mir die eine Mitarbeiterin genauer an – augenscheinlich hat sie keine Ähnlichkeit mit Anabel, außer wenn sie den Mund aufmacht. Ich hielt mich dann an einen ihrer nicht arbeitenden Kollegen, der mich zu meiner vollsten Zufriedenheit bediente und dann brachte ich meine Schuscha mit ihren neuen Winterpatscherln wieder nach Hause. Wieder eine Anschaffung erledigt. Jetzt muss ich mir nur überlegen um was ich mich als nächstes kümmere….
© Libellchen, 2014