Beim Macki angekommen, zahlte er das Essen, da ich fahren würde und wir stärkten uns erstmal. Danach begannen wir zu überlegen, wo wir eigentlich hinwollten. Es sollte eine Wanderung sein, die schon ein paar Stunden dauern sollte, allerdings auch nicht zu lange, da es ja schon Mittag war und eine schöne Gegend sollte es auch noch sein. Und da er mir die beiden letzten Male neue Plätze gezeigt hatte, wollte ich etwas finden, was er noch nicht kannte. Und so kamen wir dann schlussendlich auf das Höllental, oder besser gesagt den Wasserleitungsweg. Ich war im August 2012 schon mal dort gewesen. Damals war ich nach hinten gegangen und mich dann von meiner Mutter abholen lassen. Und es war ganz schön anstrengend gewesen. Was ich nicht bedachte als ich den Weg vorschlug – wir würden ihn hin und retour gehen müssen….
Was ich allerdings noch nicht bedacht hatte, ich war den Weg gegangen bevor ich begonnen hatte regelmäßig zu trainieren. Und so schafften wir den Hinweg in 1 ½ Stunden – damit hatte ich nicht gerechnet! Was also tun? Zu wenig Bewegung wollten wir ja auch nicht machen – die 6 Kilometer vom Vormittag hatte mich ja noch nicht genug geschafft! Also sind wir einfach einem Weg gefolgt – eine meiner Spezialitäten. Auf seine Frage „Wie lange gehen wir jetzt den Weg?“ erwiderte ich „So lange bis wir einen schönen Platz finden!“ Und den haben wir gefunden. Mitten am Hang im Wald haben wir uns unter die Bäume gelegt, das Spiel der Sonne in den Bäumen beobachten, den Bergrettungshubschrauber beobachtet und geredet und geredet und geredet… So sind wir eine Stunde in der Wiese gelegen und haben einfach den Moment genossen.
Und plötzlich war es halb 5 Uhr! Also machten wir uns auf den Rückweg. Und am Rückweg sagte er etwas zu mir, dass ich so noch nie gehört hatte „Du bist die witzigste Frau die ich kenne.“ Wow! Ich und witzig? Das sehen nicht viele Menschen so… Am Rückweg waren wir dann noch schneller als am Hinweg und so waren wir um halb 6 Uhr zurück bei meinem Auto und machten uns auf den Rückweg. Kurz vor Wien bekam ich dann noch ein Angebot von ihm, dem ich einfach nicht widerstehen konnte. Ein Glas Wein und dazu ein von ihm zubereitetes Abendessen!
Und so endete ein „ganz normaler“ Samstag bei ihm im Garten. Bei gutem Essen, guter Musik und noch besseren Gesprächen. Und so wunderte ich mich auch nicht weiter, als es plötzlich 1 Uhr morgens war. Wenigstens wohnt er nicht weit weg und ich war in einer Viertelstunde zu Hause. Dort merkte ich dann doch noch die körperlichen Anstrengungen des Tages und fiel in einen viel zu kurzen Schlaf!
© Libellchen, 2014