Das waren die einleitenden Worte meines Masseurs am Freitag. Zu Beginn jeder Massage spürt er sich immer erstmal rein. Er merkt eigentlich immer sofort, wie es einem gerade geht. Ist man traurig, glücklich, depressiv, verstört, gut drauf…. Was auch immer. Ihm kann man nichts vormachen. Doch diesmal fehlten ihm offensichtlich die Worte.
Ja mir geht’s gut. Sehr gut sogar. Ich habe mir in den letzten Wochen sehr viele schöne Momente geschaffen, was zu einem großen Glücksgefühl führte. So darf es gerne bleiben! Ich bin da auf jeden Fall zuversichtlich.
Nächste Woche muss ich zwar wieder arbeiten gehen, aber dank Möbellieferung am Donnerstag, werde ich mir mal wieder einen freien Tag gönnen. Doch zuvor stehen ein stressiger Montag und ein anstrengender Dienstag bevor. Andererseits bin ich nach der Arbeit gleich zu Hause in meiner tollen Wohnung – die ich vorhin gerade wieder brav geputzt habe. Schon komisch. Sogar putzen macht mir jetzt mehr Spaß als zuvor. Vielleicht weil die Wohnung nach dem putzen schöner ist als zuvor. Die alte Wohnung habe ich zwar sauber, aber nicht schön bekommen.
Achja, die Vorhänge sollten nächste Woche auch kommen. Die Lampen werden dann allerdings erst übernächste Woche montiert. Aber die stören mich eigentlich gar nicht. Genauso wenig wie mich der Rest stört. Obwohl ich noch nicht fertig bin, bin ich wunschlos glücklich. Dabei ist mein Leben im Moment so total anders als gewohnt. Kaum habe ich die neue Wohnung, lerne ich Menschen kennen und bekomme Telefonnummern von gleich 2 Männern eingesackt. Ich habe noch nie zuvor auch nur eine Telefonnummer bekommen! Zumindest nicht im Sinne von rufen wir uns zusammen und lernen uns kennen.
Wobei der Aufreißer hat sich ja schon bei mir gemeldet. Dieses Gespräch war allerdings eher verstörend als ermutigend. Er hat mich aus der Arbeit angerufen, hat mir erzählt, dass er gerade nicht motiviert ist, dass ihn die Kollegen nerven, welche Jobs er angeboten bekommen hatte, aber aus welchen Gründen dass er sie nicht angenommen hat,… Nach 5 Minuten hat er dann seinen Monolog beendet mit den Worten „Na gut, ich muss jetzt weiter arbeiten“ und hat aufgelegt. Das war am Montag, seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Ich habe aber auch nicht das Verlangen ihn anzurufen.
Ich werde mir jetzt ein schönes Wochenende machen und mal schauen was Leben nächste Woche dann für mich so vorgesehen hat. Zurzeit ist es ja Recht spannend. Mal schauen ob es so bleibt.
© Libellchen, 2014