Punkt 39 ein dreiviertel Punkt und überraschenderweise ein halber…

Nachdem ich mir am Samstag erfolgreich eine Ausrede gesucht hatte und mich von meiner alten Heimatstadt verabschiedet hatte, habe ich am späten Nachmittag tatsächlich mit packen begonnen. Die größte Herausforderung dabei waren meine Bücher. Denn so sehr man sich auch bemüht – Bücher sind schwer und ich habe sehr viele davon. Also habe ich immer den Boden mit Bücher belegt und darauf, etwas Leichtes. 8 Kartons schaffte ich so schon am Samstag.

Am Sonntag begann ich dann erstmal mit putzen. Schließlich muss ich die Wohnung besenrein übergeben – was für mich heißt, aufgewaschen und mit geputzten Kästen. Ich würde niemals dreckige Kästen übergeben. Also habe ich erstmal den Platz in der Küche den ich verstellen wollte geputzt. Danach wurde weiter gepackt. Schön langsam begann das ganze eine Herausforderung zu werden. Ich hatte immer noch Bücher, doch nicht mehr wirklich leichte Sachen zum obenauf legen. Aufgeheitert wurde das ganze nur noch damit, dass ich dazwischen immer mal wieder putzte.

Um 8 Uhr hatte ich begonnen, um 15 Uhr gab ich es auf und begann zu trainieren. Eine Stunde später gabs dann Abendessen und um 17 Uhr 30 sank ich nach einer heißen Dusche auf meine Couch. Um 22 Uhr war ich so fertig, dass ich mich nur mehr ins Bett schleppte und auf erholsamen Schlaf hoffte.

Der Montag begann dann ähnlich wie der Sonntag. Frühmorgens auf – ich bin einfach viel zu nervös zum Ausschlafen – einen gemütlichen Kaffee und um 8 Uhr gleich wieder losgelegt. Natürlich wieder verbunden mit putzen. Um 14 Uhr 30 war ich so weit fertig. Ich musste nur noch meinen DVD-Player – ich verwende ihn immer als Radio – und die Boxen abbauen, die letzte Schachtel mit dem Geschirr packen dass ich gedachte noch zu benutzen und ein paar Kleinigkeiten die noch so herumstanden. Doch zuerst wurde gekocht und gegessen. Danach noch mal trainiert und wieder eine heiße Dusche.

Um 16 Uhr 45 sank ich auf die Couch und begann eine Serie weiter zu schauen. Um 17 Uhr 22 läutete das Telefon und mein Siedlungsmanager – Kollege Nummer 3 – war dran. Wir hatten ja vereinbart dass er sich am Montag meldet, damit wir noch die genaue Uhrzeit ausmachen konnten, wann wir losstarten wollten. Er begrüßte mich mit den Worten „Schau ma mal wie flexibel du bist!“ Da schwante mir gleich mal Unheil. Ich befürchtete dass er mir sagen würde, dass er nicht am Dienstagmorgen kommen konnte. Und irgendwie hatte ich Recht – wenn auch anders als gedacht!

„Was hältst du davon wenn wir mit dem siedeln gleich heute beginnen? Ich bin gerade in St. Pölten und könnte in einer Stunde bei dir sein!“ – Er schafft es immer wieder mich zum Schweigen zu bringen. Natürlich war ich flexibel. Die Aussicht bereits am Montagabend in meiner neuen Wohnung schlafen zu können, verlieh mir Flügel. Ich also die letzte Schachtel gepackt, noch mal ein wenig Müll rausgebracht. Den DVD-Player und die Boxen abmontiert, mich angezogen, meinen Kaffee ausgetrunken, mein Bett abgezogen, die Matratzen und die Lattenroste vom Bett entfernt, noch mal ein wenig geputzt und dann ganz ungeduldig auf ihn gewartet.

Um 18 Uhr 40 war er zirka bei mir. Dann haben wir erstmal die Lattenroste und Matratzen auf seine Dachträger montiert und anschließend 16 Kisten auf den Anhänger, dazu meinen Koffer, meine Reisetasche und meinen Laptop ins Auto und schon gings nach Hause! Wir fuhren zwar Bundesstraße, doch trotzdem hatte ich das Gefühl, als würden wären wir ur schnell. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich nicht selbst fuhr. In meiner neuen Wohnung angekommen, machte ich erstmal eine Führung. Sein Kommentar „Ja das ist wirklich 1.000:1 gegen die alte Wohnung! Sehr schön hast du es hier!“ Danach wurde wieder ein wenig geschleppt. Der Vorteil – Lift! Um 21 Uhr 21 war alles in der Wohnung. Das Bett stand bereit, bezogen zu werden und ich war total fertig.

Mein Siedlungsmanager verabschiedete sich dann erstmal mit den Worten „Wann willst morgen loslegen?“ Woraufhin ich erwiderte ich sei mit Sonnenaufgang munter, da ich ja noch keine Vorhänge hatte! Außerdem bezweifelte ich viel Schlaf zu bekommen…. Also versprach er um 8 Uhr mit Frühstück bei mir zu sein! Der Mann ist der Wahnsinn, hilft mir in seiner Freizeit siedeln und versorgt mich noch mit Frühstück. Wenn dass mal nicht ein echt toller Freund ist!!!!

Als er weg war, überzog ich noch das Bett und weihte meine Badewanne ein – 10 Jahre Abstinenz wurden gestern somit beendet! Achja, jetzt ist es Dienstagmorgen 6 Uhr und ich bin glücklich, nach 5 Stunden Schlaf, in MEINER WOHNUNG – das ist jetzt wirklich meine Wohnung – aufgewacht. Mein Laptop spielt RnB&Soul, ich warte bis die Kaffeemaschine entkalkt ist und erfreue mich meines Lebens.

© Libellchen, 2014

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