Libellchen allein im Wald. Wer hätte sich vor ein paar Jahren gedacht, dass ich mal regelmäßig, mutterseelenallein durch die Wälder stapfe. Ich nicht. Meine Großmutter auch nicht. Und ich denke auch sonst nicht viele Menschen. 🙂 Nach meinem Ausflug am Donnerstag, ging ich am Nachmittag noch in den Park und las eine Stunde in der Sonne die „Dornenvögel“. Ich muss sagen das Buch liest sich um einiges leichter als „Jenseits von Afrika“. Am Abend war ich dann tot und beschloss den Rest des Wochenendes auf der Couch zu verbringen.
Am Freitag wurde ich dann von Sonnenstrahlen geweckt und verwarf meinen Plan vom Vortag. Allerdings war ich immer noch ein wenig fertig und so beschloss ich diesmal nur einen kleinen Ausflug zu machen. Und da morgen Muttertag ist, beschloss ich meine Großmutter im Altersheim zu besuchen. Somit lag der „Luckerte Stein“ irgendwie auf der Hand. Als Kind war ich unzählige Male jedes Jahr mit meinem Großvater dort und ich dachte den Weg noch zu kennen. Zumindest den Anfang bekam ich hin. Doch irgendwann war es mit meinen Erinnerungen vorbei. Also probierte ich mehrere Wege aus. Zwischendurch landete ich zwar auf einem Dach, aber letztendlich schaffte ich es doch.
Angst mich nachhaltig zu verirren habe ich zwar nicht, aber dass ich so planlos durch die Wälder stapfe, hätte ich mir auch nie erwartet. Beim luckerten Stein angekommen überlegte ich wie ich es als Kind schaffte durch diesen Abgrund zu klettern. Neben dem Stein führt ein kleiner Weg nach unten und durch den Stein kann man noch oben klettern. Beim Blick hinunter wurde mir allerdings schwindlig und so beschloss ich, dass euch die Fotos reichen müssen. Ich weiß dass der Ausblick von unten toll ist, doch ich konnte mich einfach nicht überwinden zu klettern. Als Kind konnte ich gar nicht genug davon bekommen, kaum war ich oben angekommen, kletterte ich wieder nach unten. Mittlerweile reicht mir der Ausblick auf meinen Heimatort.
© Libellchen, 2013