Als mir mein Großvater erklärte dass er mich für verrückt hält, war ich noch beleidigt. In letzter Zeit erwische ich mich immer öfter dabei, mich darüber zu freuen wenn mir jemand erklärt ich sei verrückt. Dabei kommt es wahrscheinlich auch darauf an, wer das zu mir sagt. Meistens sind es verheiratete Frauen oder alleinerziehende Mütter, die meinen Lebensstil nicht verstehen (wollen).
Ich halte mich für einen sehr toleranten Menschen. Ich lasse alle Menschen so sein wie sie sind und versuche Vorurteile gar nicht erst aufkommen zu lassen. Natürlich bin ich nicht immer erfolgreich, aber im Gegensatz zu vielen anderen, bringe ich ein hohes Maß an Toleranz mit. Ich kritisiere keinen andersartigen Lebensstil. Meistens kommentiere ich ihn noch nicht mal. Doch meine Mitmenschen meine häufig meine Art zu leben ungefragt zu kommentieren.
Schließlich bin ich über 30, unverheiratet, kinderlos. Mit mir muss etwas nicht stimmen! Vielleicht steh ich ja auf Frauen? – Nein tu ich nicht.
Möglicherweise bin ich auch unfruchtbar? – Also laut meinem Frauenarzt hab ich wunderschöne Eierstöcke die nur darauf warten ein tolles Ei zu produzieren
Oder vielleicht bin ich auch frigide? – Ähm, nein!
Den Spekulationen sind keine Grenzen gesteckt. Wie öde muss das Leben der anderen sein, wenn sie sich so viele Gedanken über meines machen? Ich hab ein tolles Leben. Ich tue was ich will. Ich gebe mein Geld für Dinge aus, die ich nicht brauche, aber will. Und ich muss sagen, wenn mir eine frustrierte, unglücklich verheiratet Frau, in der Annahme ihr Lebensstil sei normal, erklärt dass ich verrückt bin kann ich dazu nur sagen – Gott sei Dank!
Wobei ich glaube ein normal gibt es sowieso nicht. Jeder von uns hat Macken. Jeder von uns hat Abgründe. Jeder von uns hat Geheimnisse. Der Punkt ist nur, ich habe meine Macken und meine Abgründe akzeptiert. Ich habe die Schatten in meiner Seele angenommen. Habe mich mit meinen Handicaps arrangiert. Und ich mag die Menschen die sich selbst als verrückt bezeichnen weit lieber, als jene die behaupten normal zu sein.
Ich halte die „normalen“ Menschen auch für viel gefährlicher als jene die mit sich selbst und ihrer Verrücktheit im reinen sind. Denn wir Verrückten sind oftmals viel ausgeglichener und glücklicher. Und mal ehrlich wenn ich zwischen glücklich und normal wählen kann, dann entscheide ich mich immer für glücklich!
© Libellchen, 2013
Ich fühle mich wohl , verrückt zu sein … besser als normal denn das normale leben ist so eintönig so langweilig , es sind keine Farben vorhanden, es fehlt die Fantasie, es fehlt an allen . Nein die Evolution sollte mal revediert werden …. Die Verückten haben den besseren vorteil sich zu entwickeln ….
Vor allem haben sie viel mehr Spaß am Leben 🙂
Mein Motto: Jede()r so wie es sie (ihn) glücklich macht! Solange niemand dabei zu Schaden kommt, ist alles erlaubt!
Lg
Sunny
ähm…das „r“ ist verrückt! 😆
Ich seh das genauso. Solange niemand anderer verletzt wird, sollte jeder das tun was er oder sie will.
LG
Reblogged this on daslebendechaos und kommentierte:
beii mir ist das so das sie immer zu mir sagen ich bin nicht nomal und nun bin ich darauf gekommen mich mal zu hinterfragen was ist . ich fage dich selbst wie siehst du es
Dieser Artikel spricht mir so aus der Seele – vielen vielen Dank dafür 🙂
Oder anders gesagt: Normal. Wer will schon normal sein. Vor allem, was ist normal?
Ich würd sagen, als normal gilt was die Mehrheit der Menschen so empfindet. In unseren Breitengraden sind das (un-)glücklich verheiratete Paare mit Kinder(n) – Noch! Doch die Zeiten und Ansichten ändern sich, vielleicht gilt mein Lebensweg in ein paar Jahren als normal?!
LG