Noch bevor ich mir überlegen konnte welchen Professionisten ich als nächstes anrufen soll, rief mich eine nette Dame von der Elektrikerfirma an. Sie ersuchte mich eventuelle Sonderwünsche in den nächsten 2 Wochen bekannt zu geben. Ich antwortete ihr ebenso höflich, dass ich das sehr gern tun würde, wenn ich denn wüsste was genaue den jetzt Standard ist. Darauf ihre überraschte Frage „Haben sie den keinen Plan?“ Meine Antwort natürlich nach wie vor höflich – sie kann ja nichts dafür – „Ich hab nur einen Grundrissplan, keinen in dem die Elektroanschlüsse eingezeichnet sind.“
Der Elektriker ist aber auf jeden Fall besser organisiert als der Installateur. Sie fragte mich sofort nach meiner E-Mail Adresse und als ich abends nach Hause kam, fand ich einen tollen übersichtlichen Plan mit den eingezeichneten Anschlüssen vor. Dabei lag auch eine Legende um die Kürzel zu erklären. Doch der Gedanke mir darüber den Kopf zerbrechen zu müssen, reizte mich nicht wirklich. Ich saß also vor dem Plan und versuchte daraus schlau zu werden. Doch ich fing ja noch nicht mal was mit den Ausdrücken an. Ich brauche in so einer Situation jemanden mit dem ich darüber reden kann. Der Elektriker dürfte so ein Service allerdings nicht wirklich anbieten – wobei wenn ich gefragt hätte, vielleicht doch.
Doch während ich darüber nachdachte ob ich den Elektriker anrufen soll, viel mir unsere Bautruppe im Büro ein. Wobei der Hauptelektriker bei uns, ist niemand dem ich meinen Wohnungsplan zeigen wollen würde. Seinem Kollegen allerdings schon. Sein Kollege ist so etwas wie ein Freund. Jetzt nicht wirklich innig, aber mehr als ein Kollege bzw. Bekannter ist er schon irgendwie. Ihm würde ich meinen Plan jederzeit zeigen, doch während ich an ihn dachte, viel mir noch ein besserer Ansprechpartner ein! Mein Vater! Er arbeitet zwar schon seit seiner Lehrzeit nicht mehr als Elektriker, aber er hatte es mal gelernt. Und er hat vor 6 Jahren Haus gebaut. Er müsste also etwas mit so Plänen anfangen können und mich unterstützen können.
Das eröffnete ich ihm dann auch unverzüglich und er erklärte sich bereit, mich zu unterstützen. Ich schnappte also meinen Plan und besuchte meinen Vater im Büro. Und eine halbe Stunde später war ich schlauer. Ich zeichnete meine Änderungswünsche in den Plan ein, schrieb ein schönes Anschreiben dazu und faxte alles an den Elektriker, mit dem Ersuchen mir einen Kostenvoranschlag zu übermitteln.
Mittlerweile habe ich 2 Angebote bekommen. 1x Elektriker, 1x Installateur. Beide ersuchten mich, das Angebot wenn ich es denn wirklich so haben will, unterfertigt zu retournieren. Was ich heute auch getan habe. Gestern gönnte ich mir noch einen freien Tag und heute bin ich dann gleich richtig durchgestartet. Der nächste Schritt ist, so viel wie möglich von der Gutschrift des Installateurs zu verwerten. Dazu muss ich den Installateur jetzt anrufen und fragen wo ich die erwähnten Ausrüstungsgegenstände bekomme. Mein Verdacht, bei dem verwirrten Verkäufer. Und dann werde ich mal den Bodenleger anrufen. Es wird Zeit dass ich mir die Fußböden aussuche.
© Libellchen, 2013