Umzug

Gestern sind wir im Büro endlich umgezogen. Meine Stellvertreterin und ich habe nun ein gemeinsames Büro. Und auch wenn es noch gewöhnungsbedürftig ist, so haben wir es uns schon total nett eingerichtet. Ich fühle mich richtig wohl. Trotz allem war der Umzug sehr stressig, da ich eigentlich den Jahresabschluss machen sollte.

Ich hab mich aber nicht beschwert, sondern doppelt so schnell gearbeitet und bin länger im Büro geblieben. Ich hatte zu viel Angst, dass wenn ich jetzt nicht reinbeiße, komme ich nie in mein neues Büro. Und gemeinsam haben wir alles auch recht gut hinbekommen. Wir haben alle zusammen geholfen. Die eine hat geputzt, die andere hat geräumt und die Jungs haben die Möbel aufgestellt, Löcher gebohrt, unsere Glocke montiert, die PC´s angeschlossen und die Telefonleitungen umgeschaltet. Und innerhalb von 4 Stunden war alles erledigt.

Heute haben wir dann die Dekoarbeit gemacht. Poster aufgehängt – von schönen Männern, die Blumen im Büro verteilt und die Schreibtische „eingerichtet“. Und als ich heute nach Hause gegangen bin, hab ich mich total über unser neues Büro gefreut. Alles neu, alles schön und ich hab ein echt gutes Gefühl. So ein großes Büro ist halt ganz was anderes, als so eine kleine Abstellkammer wo ich das letzte halbe Jahr verbracht habe.

Die Kollegen haben natürlich bekrittelt dass wir Poster von anderen Männern aufgehängt haben, doch wir haben gleich ganz keck gekontert, dass wir von ihnen ja auch Poster aufhängen würden, wenn sie uns denn welche zukommen lassen würden. Mit der Reaktion haben sie nicht wirklich gerechnet und so haben sie auch gleich einen Rückzieher gemacht.

Man merkt bei uns auch schon die Weihnachtsstimmung. Alle sind schon halb in Urlaub und entsprechend entspannt. Die einzigen die jetzt noch Druck haben, sind wir Budgetmenschen, aber wir sind auch schon im Endspurt. Und morgen ist dann mal Weihnachtsfeier und am Freitag lassen wir das Jahr dann hoffentlich langsam ausgleiten…

So wohl wie im Moment hab ich mich schon lange nicht mehr im Büro gefühlt. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich nicht mehr an der „Front“ sitze. Unsere Barriere macht sich echt bezahlt. Die Leute die klingeln brauchen wirklich was von uns. Früher ist ja jeder dem gerade fad war, oder der sich über das Liebesleben der Maikäfer aufregen wollte, bei mir vorbei gekommen um mir sein Leid zu klagen und hat mir dabei meine Arbeitszeit geklaut.

Wobei mir auch so noch genug Zeiträuber bleiben. Nach dem gestrigen Arbeitstag hat meine Stellvertreterin gemeint, sie kann gar nicht verstehen, wie ich so ruhig bleiben kann, wenn ich jemanden 10 Mal dasselbe erklären muss, bis er es verstanden hat. Ein Besuch und ein Telefonat waren ihr da schon zu viel. Ich hab ihr dann gesagt, dass ich solche Gespräche früher nicht 2x am Tag, sondern bis zu 10x am Tag hatte.

Sie hat dann gemeint, ich solle versuchen diese Leute „anzubringen“ denn sie bräuchte diesen Tiergarten nicht dauernd im Büro stehen haben. Die Bezeichnung hat mich natürlich sofort an den „Zoo“ von ChrisTina erinnert. Offensichtlich hab ich meine ganz eigenen „Spezies“ die ich anziehe. Darüber sollte ich echt nachdenken. Mir ist das ja schon gar nicht mehr aufgefallen. Ich habe mich an diese mühsamen Gespräche wahrscheinlich schon gewöhnt….

Naja, darüber kann ich nachdenken wenn ich 2 Wochen Urlaub hab. Jetzt heißt es noch Endspurt im Büro und dann schön Weihnachten feiern.

© Libellchen, 2012

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