Eigentlich wollte ich euch heute von meiner anstrengenden Woche erzählen, aber dass kann ich auch noch nachholen, den heute ist ein besonderer Tag. Ein Tag der mir die eine oder andere Träne entlockt.
Wenn mein Großvater nicht vor knapp einem Jahr gestorben wäre, hätte er heute seinen 90. Geburtstag gefeiert. Wenn er noch leben würde, wäre ich heute auf jeden Fall zu ihm gefahren. Zu seinem Grab fahr ich allerdings nicht, denn ich kann auch zu Hause an ihn denken, was ich hiermit auch tue.
Da ich bei meinen Großeltern aufgewachsen bin, war er wie ein Vater für mich. Er hat mir das schwimmen genauso beigebracht wie das Rad fahren. Er war mit mir auf Bällen und hat mir Walzer tanzen beigebracht. Ich war lange Zeit ein Opa-Kind. Bin an ihm gehangen und bin ihm auf Schritt und Tritt gefolgt. Wir waren in den Wäldern und auf den Bergen und ich hab jahrzehntelang zu ihm aufgeschaut. Er war mein Held.
Das änderte sich zwar irgendwann, doch trotz allem war er ein Teil meiner Familie und gerade in meiner Kindheit hat er sehr viel für mich getan. Er war halt sehr unzufrieden mit seinem eigenen Leben und hat es halt unter anderem auch an mir ausgelassen. Dabei hätte er so vieles gehabt auf dass er hätte stolz sein können.
Ich glaube fest daran dass seine Seele noch irgendwo ist und hoffentlich den Frieden gefunden hat, den er im Leben nicht erreichen konnte. Ich will einfach daran glauben, dass er mich jetzt so sieht wie ich wirklich bin und nun doch stolz auf mich ist.
Und Opi wenn du mir gerade beim Schreiben zusiehst, so lange ich lebe, wirst du nicht vergessen sein.
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© Libellchen, 2012