Frust

Seit mittlerweile über einem Jahr übe ich mich im positiven Denken. Wenn etwas nicht so funktioniert wie es soll, versuche ich das Beste daraus zu machen und mein Leben trotz aller Widrigkeiten zu genießen. Doch das Leben macht es mir nicht gerade leicht. Mir erzählen dauernd irgendwelche Menschen wie viel sich im Moment bewegt. Wie viel sich zum positiven verändert, doch bei mir nichts. Im Gegenteil! Dinge die schon seit Monaten fertig sein sollten, verzögern sich von Monat zu Monat. Und ich hab echt versucht gute Miene zum „Bösen“ Spiel zu machen. Aber irgendwann geht’s einfach nicht mehr.

Ich war nie ein geduldiger Mensch. Wenn etwas ansteht, wird es gleich erledigt. Ich mag es nicht, wenn ich etwas nicht erledigen kann, weil andere sich Zeit lassen. Im Büro hab ich mich zwar schon daran gewöhnt, doch jetzt sind einfach zu viele Dinge zusammen gekommen. Und ich bin gefrustet. Und an der Kippe zum Selbstmitleid. Ich spüre wie mich der Frust überrollen will und ich habe nichts entgegen zu setzen. Ich habs mit Geduld probiert, mit Zuversicht, mit Vertrauen, aber nach einem halben Jahr Stillstand, kann ich mich nicht mehr selbst beruhigen.

Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden. Es kotzt mich an!!!!!! So jetzt ist es raus. Ich will mich nicht mehr vertrösten lassen, will mich entsprechend darüber aufregen und meinen Frust rauslassen. Es will nur niemand hören. Es dauert halt alles seine Zeit. Das ist mir selbst auch klar, aber man kanns auch mit dem ruhig angehen übertreiben. Wenn es wenigstens nur eine „Baustelle“ wäre in meinem Leben, aber es ist sowohl die berufliche als auch die private Seite. Nichts läuft so wie ich es mir wünschen würde. Wo ist denn das Universum? Wieso lässt es mich warten? Wieso ist mein Leben noch genauso mühsam wie früher? Wo genau hilft denn positives Denken? Also im Moment seh ich da keine qualitative Verbesserung zu meinem früheren Ich.

Natürlich kann ich mir auch weiterhin einreden, dass alles gut wird, aber wenn nicht bald wirklich irgendetwas gut wird, kann ich halt nicht mehr daran glauben. Es funktioniert nämlich nichts und nirgendwo. Aber wisst ihr was? Ich pfeif jetzt drauf. Ich werde mich nicht mehr selbst betrügen. Mein Profil ist, ich brauche Grundlagen und wenn ich die habe dann probier ich es auch aus (Try and Error). Ich bin bei Error angekommen. Also funktioniert es nicht. Positives Denken hat mir viele schöne Stunden beschert und so werde ich es auch beibehalten. Doch die Wünsche vom Universum funktionieren definitiv nicht. Zumindest nicht während eines Menschenlebens. Ich werde mich also in Zukunft wieder an die nackten Tatsachen, meine Geist und meine Kraft verlassen.

Schade eigentlich, ich hätte mir echt gewünscht, dass es eine Kraft gibt, die uns hilft. Doch geblieben ist nur Frust. Ich steh an der Kippe zum Selbstmitleid, doch da will ich nicht wieder hin. Deshalb dieser Blogeintrag. Ich will meinen Frust loswerden, will zumindest wieder mein angenehmes Leben zurück, auch wenn es keine Hoffnung auf Verbesserung mehr gibt. Alles was ich mir wirklich wünsche bekomme ich sowieso nicht. Kleinigkeiten funktionieren jetzt sehr viel besser wie früher, doch die wirklich großen Wünsche, bleiben nach wie vor unerfüllt. Aber was solls. Ich hatte früher keine Hilfe vom Universum, ich werds auch in Zukunft ohne schaffen. Geht’s halt auch in Zukunft langsam und mühsam. Was soll’s ich bin’s ja gewohnt…..

© Libellchen, 2012

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