In den letzten Wochen wurden meine Gelassenheit und mein Gefühl des Glücks wieder mal nachhaltig auf die Probe gestellt. Ich wurde gleich mehrmals emotional herausgefordert. Von mehreren Seiten gleichzeitig und in kurzen Abständen hinter einander. Vor ein paar Jahren, wäre ich, oder besser gesagt bin ich, zusammengebrochen. Ich habe eine verdammt harte Schale, dadurch bekommen die Menschen in meinem Umfeld nicht mit, wie es in meiner Seele aussieht. Wenn ich verletzt werde, mache ich noch zusätzlich die Schotten dicht, damit mein Gegenüber erst recht nicht merkt, wie sehr ich verletzt bin.
Und auch wenn ich nicht zusammen breche und weine, so weint meine Seele. Aber die darf das auch, zumindest vorüber gehend. Aber ich suhle mich nicht mehr darin. Lasse mich nicht in das Loch fallen und verzweifle wie so oft in der Vergangenheit. Ich versuche das Beste daraus zu machen. Versuche das emotionale Tief nicht über mir zusammen brechen zu lassen. Und es funktioniert. Ich kenne mittlerweile genug „Tricks“ wie ich mich selbst wieder in gute Laune versetze. Sei es Musik, lesen, körperliche Bewegung oder auch Sonnenschein. Am besten noch eine Mischung aus allem zusammen. Nichts desto trotz bin ich verletzt. Meine Seele wurde mal wieder verwundet. Doch sie kann sich mittlerweile heilen.
Ich finde es erstaunlich wie ich die momentane emotionale Situation wegstecke. Ich mache weiter und genieße mein Leben nach wie vor. Natürlich gibt es diese Momente, wo es schmerzt, doch dann schnapp ich mir ein Buch und lese. Und 50 Seiten später, ist alles wieder gut. Ich gewinne durchs lesen genug Abstand, um dann die Situation aus einer angemessen emotionalen Distanz analysieren zu können. Und ich find es toll. 33 Jahre habe ich gelitten, wenn etwas nicht so lief wie ich es mir erhofft hatte. Ich war jedes Mal am Boden zerstört. Hab mich zurück gezogen und eingeigelt. Hab viel geheult und Löcher in die Luft gestarrt. Doch ich hab mich verändert. Mein Umfeld hat keine Macht mehr über mich.
Ich hab es in der Hand, wie mein Leben verläuft. Lasse ich mich aus der Bahn werfen, oder gehe ich meinen Weg weiter. Ich habe mich für letzteres entschieden. Hin und wieder ein Stop um über erlebtes nachzudenken ist in Ordnung, doch aus der Bahn lasse ich mich nicht mehr werfen. Ich lasse mir nicht mehr einreden, dass ich nicht gut genug bin, diese Zeiten sind endgültig vorbei. Ich akzeptiere mich, ich mag mich, ja ich liebe mich, so wie ich bin. Und es gibt Menschen die mich so akzeptieren wie ich bin, und alle anderen können mir gestohlen bleiben. Ich hab es nicht notwendig, mich zu verstellen, damit sich andere in meiner Gegenwart besser fühlen. Ich muss mir das nicht antun und ich werde es auch nicht mehr.
Ich gehe meinen Weg. Ich bleibe wer ich bin. Und ich freue mich über jeden Menschen der mir auf meinem Weg Gesellschaft leisten will!
© Libellchen, 2012
Wir scheinen uns sehr zu ähneln..gerade was die harte Schale angeht und dadurch auch immer alle meinen,man wäre so unendlich stark und eigentlich niemand weiss,wie es wirklich in einem aussieht.
„Ich gehe meinen Weg. Ich bleibe wer ich bin. Und ich freue mich über jeden Menschen der mir auf meinem Weg Gesellschaft leisten will!“ : genau der richtige Weg! Diese Einstellung habe ich mitlerweile auch!
LG,Laura
Die Einstellung find ich super. War ein weiter Weg bis hierher, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Schön dass diese Einstellung auch noch andere Menschen haben 🙂
Ich will mich auch nicht mehr verstellen…und tue es auch nicht. Früher wollte ich von jedem gemocht werden. Heute ist es mir scheißegal. Ich will gemocht werde wie ich bin. Lesen ist immer gut. Ich habe immer ein Buch in Arbeit. Das ist gut 🙂
Ja das kenn ich. Ich hab auch lange versucht alles zu tun um gemocht zu werden. Gott sei Dank hab ich mir das mittlerweile abgewöhnt, ist viel zu anstrengend 😉
da kann ich nur gratulieren zum Angekommensein bei sich selbst. DAs ist ein Geschenk
Ja das ist es wirklich! LG