Teddy – Kapitel 16

Die folgenden Wochen verbrachte Teddy damit den Domitak immer besser kennen zu lernen. Sie folgte jedem Pfad und erklomm jeden Stein. Dazwischen las sie die restlichen Bücher und unterhielt sich ausgiebig mit Berasi am Lagerfeuer. Es war eine sehr schöne Zeit für Teddy. Sie lernte sich selbst immer besser kennen und lernte die Natur noch mehr zu genießen. Und darüber vergaß sie, dass sie eigentlich einsam war und wurde immer glücklicher. Sie unterhielt sich ausgiebig mit ihren Freunden was sie bei ihrer Rundreise alles entdeckt hatten und kamen gemeinsam zu der Erkenntnis, dass die Welt tatsächlich ein besserer und schönerer Ort geworden war. Doch wie es dazu gekommen war, dass sich die Welt so verändert hatte, das war ihnen noch immer nicht klar.

Teddy interessierte es aber auch nicht sonderlich, sie war viel zu sehr damit beschäftigt, die neue Welt in vollen Zügen zu genießen. Sie hatte endlich gelernt, ihr Glück nicht mehr von anderen abhängig zu machen. Wenn es ihr nicht gut ging, war es ihre freie Entscheidung ob sie sich in ihrem Unglück suhlen oder etwas dagegen unternehmen wollte. Und seit sie begonnen hatte das Leben leichter zu nehmen, ging es ihr definitiv besser. Sie versuchte auch aus unangenehmen Situationen das beste zu machen und wenn das nicht funktionierte, versuchte sie zumindest sich nicht runterziehen zu lassen.

Sie hatte ja schon seit ihrer Ankunft in Sindames ein durchgängiges Glücksgefühl gespürt, doch wurde das des öfteren durch ihrer Sehnsucht nach einem Partner gestört. Sie war zwar glücklich, doch nicht wunschlos. Unerfüllte Wünsche hatte sie nach wie vor, doch diese Wünsche blockierten sie nicht mehr in ihrem täglichen Glück. Sie konnte ihr Leben, ihre Umgebung trotzdem genießen. Früher hatte das nicht funktioniert. Früher hatte sie nur den Mangel wahr genommen. Doch sie hatte gelernt das Leben leichter zu sehen. Sie war nicht mehr so konzentriert auf das was ihr fehlte, sondern hatte gelernt auf die positiven Momente in ihrem Leben zu achten.

Und sie hatte wieder sehr viel geschrieben in den letzten Wochen. Ihre Kreativität war extrem beflügelt worden. Und mit ihren Geschichten machte sie vielen Menschen eine Freude, was sie wiederum glücklich machte. Es war als hätte sie eine Positivspirale gefunden. In die andere Richtung kannte sie diese Spirale schon, doch bisher hatte sie nicht gewusst, dass es in die positive Richtung genauso funktionierte, wie in die negative Richtung.

Und genau in diese positive Grundstimmung platzte ein Alptraum. Sie hatte geträumt ihr Freund habe sie mit ihrer Freundin betrogen und sie kochte vor Wut. Der Traum hatte sich so realistisch angefühlt, dass Teddy davon schweißgebadet erwacht war. Sie saß verwirrt in ihrem Bett. Sie war zu Hause in Sindames und sie hatte keinen Freund. Also was sollte das gerade? Sie beschloss den Traum zu vergessen und weiter zu schlafen, doch das Gefühl der Wut, hatte sie in die Realität verfolgt und so konnte sie nicht mehr einschlafen. Also stand sie auf und machte sich erstmal einen Kaffee. Wahrscheinlich nicht das richtige zur Beruhigung, doch das war ihr egal. Sie aufgewühlt wie sie war, würde sie sowieso nicht mehr schlafen können.

© Libellchen, 2012

und weiter gehts…

5 Kommentare zu “Teddy – Kapitel 16

  1. Pingback: Teddy – Kapitel 17 « Libellchen

  2. Endlich mal ein gut zu lesender Post, besten Dank. Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Generell finde ich den Blog leicht zu verstehen und bequem zu lesen.

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