…wie ich mittlerweile bin, schreibe ich doch noch was für euch, bevor ich mich in den sonnigen Süden verabschiede. Es hat eine Zeit in meinem Leben gegeben, da ich hätte ich es nicht getan, weil ich mich ja schon verabschiedet habe. Eine Zeit wo es in meinem Leben sehr viele Grenzen gegeben hat, die großteils von mir selbst aufgestellt worden sind.
Worüber ich eigentlich schreiben will, ist meine neu erworbene geistige Flexibilität. Viele Jahre war ich verplant. Wenn ich mit Freundinnen fort gegangen bin, habe ich noch bevor wir los gegangen sind, darüber nachgedacht, wann ich zu Hause sein will. Wenn wir dann früher heim gegangen sind, weil nichts los, war ich enttäuscht und wenn mich jemand überreden wollte, länger zu bleiben, dann wurde ich sauer – Wenn ich gehen will, dann will ich gehen. Da konnte ich richtig trotzig werden.
Letztes Wochenende waren wir mal wieder fort. Und ich hatte eigentlich überhaupt keinen Plan. Ich hatte zu meiner nachträglichen Geburtstagsfeier geladen und war gespannt wer kommen würde. Ein paar haben zugesagt, ein paar haben abgesagt und einige hatten sich überhaupt nicht gemeldet. Aber ich habs auf mich zukommen lassen und es wurde ganz anders, als alles was ich hätte planen können. Das Leben ist so viel spannender, wenn man die selbst gesteckten Grenzen einreißt. Ich habe es mittlerweile echt gelernt mein Leben zu genießen.
Gestern war ich dann auch noch auf einer Firmenfeier. Auch da hatte ich keinen Plan. Das einzige was ich wusste war, dass ich hingehen würde. Das war nie wirklich Thema, da es für einen karitativen Zweck war. Und es war auch klar dass ich bei antialkoholischen Getränken bleiben würde, da ich noch heimfahren musste. Doch auch dieser Abend verlief so ganz anders als geplant. Ich hab geschäkert und geflirtet, hab gelacht und die Menschen unterhalten. Ich wurde gleich von mehreren Männern umworben und hab es auch genossen. Meine Arbeitskolleginnen fanden es nicht ganz so prickelnd. 🙂 Aber das ist Gott sei Dank nicht mein Problem, sondern deren.
Ich mir wie das Licht vor, das von den Motten umschwirrt wurde und ich habe jede Sekunde genossen. Trotz allem habe ich irgendwann beschlossen heim zu fahren. Doch ich wurde „genötigt“ zu bleiben. Die Jungs wollten sich nicht von mir trennen und so habe ich noch 2 Runden für den karitativen Zweck herausgeschlagen. Das erste Mal gesagt dass ich heimfahre war um 1800 Uhr. Gefahren bin ich um 2030 Uhr. Aber es war okay. Ich habe meine Flexibilität ins Rennen geworfen und hab noch ein paar Komplimente abgestaubt, die runter gingen wie Öl.
Tja, so schön kann das Leben sein, wenn man sich nicht selbst beschränkt. Und deshalb auch dieser Blogeintrag. Vielleicht schreib ich ja noch ein paar Einträge. Da ich mittlerweile weiß, wie man die Veröffentlichung zeitlich voreinstellen kann, könnte ich euch ja noch einiges da lassen. Falls mir noch was einfällt, bis der Flieger abhebt.
© Libellchen, 2012