Angst

Viele Menschen glauben, ihre Entscheidungen im Leben aus dem Kopf und Verstand heraus zu treffen. Doch wenn man tiefer blickt, stecken fast immer Emotionen dahinter. Und oftmals ist es Angst.

  • Verlustangst
  • Versagensangst
  • Angst vor dem allein sein

Natürlich gibt es noch viel mehr Ängste, doch diese 3 haben mich mein Leben lang nachhaltig begleitet, deshalb möchte ich mich auch konkret auf diese 3 konzentrieren.

Verlustangst: Sobald wir etwas erreicht haben, haben wir sofort wieder Angst es zu verlieren. Partnerschaften, Freundschaften, Wohnungen, Häuser, Jobs, soziale Stellung,…. sucht euch etwas aus. Wir klammern uns an bestehendes und sorgen uns, erreichtes wieder zu verlieren. Einer mehr, einer weniger. Dazu kommt dann noch der gesellschaftliche Druck. Nur wer materiell was vorzeigen kann, ist in unserer Gesellschaft angesehen.

Versagensangst: Man kann im Job versagen. Man kam im Privaten versagen. Man kann sogar alles richtig machen und trotzdem das Gefühl bekommen versagt zu haben. Oftmals  stimmen die eigenen Bedürfnisse, nicht mit den Vorstellungen der Umwelt überein. Wenn man seinen eigenen Weg geht, wird man oftmals als Versager angesehen. Eine Mitarbeiterin von mir hat mir mal erklärt „Jeder der mit 30 noch nicht verheiratet ist, muss einen Schaden haben, sonst wer er ja nicht über geblieben.“ Sprach sie zu mir damals 32-jährigen Single. Und ja, als sie das sagte, fühlte ich mich als Versager. Allerdings nur eine Minute. Ich weiß, dass ich alles richtig gemacht habe. Ich hätte auch mit Anfang 20 heiraten können, doch ich spürte damals einfach, dass es nicht halten würde.

Angst vor dem allein sein: Die gibt es immer und überall. Ich kenne so viele Beziehungen, die nur noch bestehen, weil einer oder beide, Angst haben allein zu sein. Die Angst vor dem allein sein, geht oftmals über in die Verlustangst. Auch wenn man den Partner gar nicht mehr liebt, verlieren will man ihn oftmals trotzdem nicht, denn dann wäre man wieder alleine und hätte versagt.

Es ist scheinbar ein Teufelskreis ohne Ausweg. Scheinbar! Doch man kann ihn durchbrechen. Ich weiß das. Ich habs getan. Als Jugendliche hatte ich Angst vor meinem eigenen Schatten. Ich traute mich noch nicht mal jemanden nach dem Weg zu fragen, aus Angst er hält mich für einen Versager. Ich habe Tendenzen zum Workaholic gezeigt, aus Angst meinen Job zu verlieren. Ich habe mir von „Freunden“ alles gefallen lassen, aus Angst sie zu verlieren. Ich hab mir das alles Hardcore gegeben. Rückblickend weiß ich nicht, wie ich diese Zeit überleben konnte. Andererseits doch, ich hatte nämlich Angst einen Selbstmordversuch zu überleben und in der Klapse zu landen. Ich war paralysiert. Unfähig mein Leben zu leben. Andere wiederum werden zu Getriebenen ihrer eigenen Angst. Und ich hab auch schon mal von einem Menschen gehört „Ich hab Angst davor, Angst zu bekommen.“

Heute ist die Angst bei mir fast vollständig verschwunden. Fast! Ein wenig Angst schadet ja nicht. Ein wenig Angst sichert das Überleben der Menschheit. Man stelle sich vor, die Menschen hätten zum Beispiel keine Angst mehr vor giftigen Schlangen und würden beginnen Cobras zu streicheln…. Also in einem gewissen Maß ist die Angst ein Überlebensinstinkt, doch wenn wir darin aufgehen und uns von ihr beherrschen lassen, werden wir entweder paralysiert oder zu Getriebenen. Beides ist für mich nicht erstrebenswert.

In dem Moment wo ich Angst vor etwas bekomme, führe ich mir immer einen bestimmten Satz vor Augen

„Energy folgt der Aufmerksamkeit.“

Mit diesem Wissen schiebe ich die Angst beiseite und fokussiere meine Gedanken darauf was ich erreichen will und nicht darauf, was alles schief gehen könnte. Ich lenke die Energy ganz bewusst auf das Positive, damit das Universum nur ja nicht auf blöde Ideen kommt und meint mir meine Ängste erfüllen zu müssen.

© Libellchen, 2011

2 Kommentare zu “Angst

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