Ich habe mittlerweile gelernt auf meine körpereigene Intuition zu hören. Wenn mich eine Situation oder ein Gespräch „anspringt“ lasse ich mich mittlerweile darauf ein und schau wohin es mich treibt und wenn sich mein Körper in der Gegenwart eines Menschen oder im Zuge eines Gespräches verkrampft, suche ich das weite. Ich versuche dem Fluss der Synchronizitäten zu folgen. Wahrscheinlich entgehen mir nach wie vor noch genug Zeichen und Möglichkeiten, doch einige hab ich schon wahr genommen. Gespräche die sich plötzlich in eine total andere Richtung bewegen, weil der Gesprächspartner über etwas Bestimmtes sprechen will, sind dabei das auffälligste. Früher habe ich mich auf so was einfach nicht eingelassen. Mir wurde über Jahre anerzogen worüber man spricht, und worüber nicht. Ich habe mich daran gehalten. Ich war sehr lange, sehr folgsam.
Ich habe mich mit Dingen abgequält, die man tut, die mir aber nicht liegen. Dafür habe ich Dinge nicht getan, die mir gefallen hätten. Doch irgendwann habe ich gelernt, dass ich mir nicht alles geben muss. Ich habe gelernt auf mein Bauchgefühl zu hören. Natürlich kann man unangenehmen Dingen nicht immer aus dem Weg gehen, aber wenn man sie reduzieren kann, kann man die verbleibenden, wenigen, unangenehmen Situationen auch leichter bewältigen. Zumindest empfinde ich es so. Da ich mir nicht mehr alles aufzwänge, habe ich einfach mehr Kraft, für jene unangenehmen Dinge, die ich nicht verhindern kann.
Im Zuge dieser Umstellung, meiner Einstellung, habe ich auch begonnen verstärkt auf die Zeichen in meiner Umwelt zu achten. Als erstes bewusst wurde es mir, als mir 3 Personen unabhängig voneinander von demselben Buch erzählt haben. Ich hab auf das Zeichen vom Universum gehört und hab beschlossen, ich werde das Buch lesen. Und das witzigste daran ist, es war „Die Prophezeiungen von Celestine“ in dem erklärt wird, wie genau diese Zeichen – Synchronizitäten – funktionieren. Als ich mit dem Buch fertig war, hatte ich erstmal einiges worüber ich nachdenken konnte. Und als ich mit denken fertig war, hab ich beschlossen auch zukünftig darauf zu achten und einfach mal zu schauen ob es funktioniert. Und ich habe begonnen offen mit den Menschen zu reden. Ich habe begonnen meine Gedanken auszusprechen und hab aufgehört mich zu verstecken. Und da gings dann erst richtig los. Echt witzig was man von Menschen so alles erfährt und wie sie einen persönlich weiter bringen, wenn man einfach offen mit ihnen umgeht.
Nun diese positiven, richtungweisenden Synchronizitäten, kenn ich jetzt schon ein paar Monate, doch diese Woche habe ich das genaue Gegenteil kennen gelernt. Ich war vor Jahren bei einer Produktpräsentation und war von dem angebotenen Produkt so begeistert, dass ich auch ganz spontan zugeschlagen habe. Und es hat sich ausgezahlt. Das Produkt ist echt super und sein Geld definitiv wert. Ich bin echt begeistert davon und würd es auch jederzeit empfehlen, aber wie gesagt ich hab es schon, ich brauchs nicht noch mal. Vor ca. einem Jahr hat mich die Firma die es mir verkauft hat, angerufen und wollte dass ich selbst eine Produktpräsentation ausrichte. Da dies nicht meins ist, hab ich dankend abgelehnt und sie ersucht mich aus der Datenbank zu streichen. Dann war ein Jahr Ruhe und vorige Woche haben sie begonnen mich wieder anzurufen. Jeden Tag hat mich eine unbekannte Nummer angerufen und wenn ich abgenommen habe, wurde aufgelegt. Nachdem mir das 3x passiert war, hat es mir am Freitag gereicht und ich hab zurück gerufen.
Es war die Firma und wollte mich erneut zu einer Produktpräsentation überreden. Und nein, ich will noch immer nicht, was ich auch kommuniziert habe. Heute morgen dann der nächste Anruf, den ich jedoch verpasst habe. Als ich vom Mittagessen zurück kam, hatte ich 2 Anrufe in Abwesenheit. Einen von der Firma und einen von ChrisTina. Durch das dauernde anrufen, habe ich mittlerweile echt Aggressionen gegen die Firma entwickelt, was ich schade finde, denn das Produkt ist ja echt super und wäre auch zu empfehlen, aber so ein Unternehmen kann ich ja nicht weiter empfehlen! Ich hab dann den 2. Anruf an diesem Tag genauso ignoriert wie den ersten und hab ChrisTina zurück gerufen. Und was glaubt ihr wollte sie mich fragen? Richtig, ob ich nicht zu ihr zu einer Produktpräsentation kommen will. Von genau der Firma, die mich in diesem Moment bereits seit einer Woche nachhaltig genervt hatte. Noch nie in meinem Leben habe ich ein „Nein“ schneller und klarer formuliert. Ich habe echt das Gefühl, dass mich das Universum an diesem Tag von der Produktpräsentation fernhalten will. Weil eines ist auch klar. Wenn sie mich nicht genervt hätten, hätte nichts dagegen gesprochen, dass ich dort vorbei geschaut hätte.
© Libellchen, 2011