Ich hasse Vorurteile! Vor allem wenn sie mir entgegengebracht werden 😉 Nein, mal ehrlich. Vorurteile sind zum Kotzen.
- Frauen können nicht einparken.
- Blondinen sind blöd.
- Hauptschüler sind dumm.
- Gymnasiasten sind intelligent.
- Männer sind unsensibel.
Ich könnt die Liste endlos weiter führen. Viele dieser Vorurteile gründen darauf, dass sie prozentuell gesehen auf die Mehrheit, der jeweiligen Personengruppe zutreffen. Trotzdem sind es Verallgemeinerungen. Und das mag ich nicht. Jeder Mensch ist anders! Jeder! Bei unserer Geburt bekommen wir bestimmte Veranlagungen mit auf den Weg. Gene von den Eltern und Charaktereigenschaften aufgrund des Standes der Sterne zu unserer Geburt. Außerdem werden wir an einem bestimmten Ort, in ein bestimmtes soziales Umfeld hineingeboren. Und all diese Dinge tragen dazu bei, dass wir der Mensch sind, der wir nun mal sind.
Im Laufe der Jahre, machen wir dann noch ganz persönliche Erfahrungen, die zu unserer Entwicklung beitragen. Natürlich bin auch ich nicht ganz frei von Vorurteilen, doch ich bemühe mich, die Menschen kennen zu lernen, bevor ich über sie urteile. Meistens gelingt mir das auch. Hin und wieder werden mir auch Vorurteile unterstellt, wo ich gar keine habe. Eine Bekannte von mir hat mir erst vor kurzem vorgeworfen, dass ich sie für dumm halte, weil sie keine Matura hat. Also das stimmt definitiv nicht, ich würde sie auch für dumm halten, wenn sie die Matura hätte! Aber nicht weil ich Vorurteile habe, sondern weil ich mir im Laufe der über 10 Jahre, wo ich sie kenne, meine Meinung gebildet habe.
Ich arbeite seit Jahren mit der Human Design Matrix. Und zwar nur für mich. Mir geht es nur darum mich selbst besser zu verstehen. Warum reagiere ich wie auf meine Mitmenschen. Wo bin ich beeinflussbar, wo reizbar, wo manipulierbar, usw. Dazu brauche ich allerdings auch die Veranlagung meines Umfelds, und so hat sich diese Suche nach mir selbst auch ganz schleichend ausgeweitet. Und ich habe viele Antworten gefunden. Für mich. Aber auch Menschen die ich kenne, haben sich im Zuge meiner Selbstfindung damit ein wenig auseinandergesetzt und haben sich dadurch auch ein wenig besser kennen gelernt.
Es war ein schleichender Prozess und rückwirkend kann ich sagen, es hat mich persönlich sehr weiter gebracht. Ich bin toleranter geworden. Ich bin ruhiger geworden. Ich habe mehr Verständnis. Ich gehe anders auf meine Mitmenschen zu. Und was ich in den Jahren auch gelernt habe, war es kommt immer auf das Zusammenspiel aller Zentren, Tore und Linien an. 3 Menschen mit offenem Emotionalzentrum können, in ein und derselben Situation, komplett konträr reagieren. Je nachdem welche Zentren sie sonst noch offen oder definiert haben. So wie es auch nicht nur an den Genen eines Menschen liegt, ob er studiert oder nicht, kommt es auch bei der Human Design Matrix, nicht nur auf einzelne Zentren an. Es geht immer um das Zusammenspiel von allem.
Ob Menschen von ihrer Umwelt beeinflusst bzw. manipuliert werden können, hängt nicht nur davon ab, ob sie Zentren offen oder definiert haben, sondern auch davon, ob sie als selbstständige und wertvolle Menschen erzogen worden sind. Jedes Erlebnis, jeder Kontakt unseres Lebens, hat den Menschen aus uns gemacht, der wir gerade sind. Wäre ich in meiner Kindheit nicht von allen Seiten manipuliert worden und zwar sowohl über „oben ohne“, offenes Emotionalzentrum, offenes Wurzelzentrum, als auch unbewusstes Egozentrum, wäre es mir wahrscheinlich auch nicht so wichtig gewesen herauszufinden, warum ich so beeinflussbar bin. Erst die Summe all der negativen Dinge die mir passiert sind, hat mich auf den Weg gebracht, mich selbst kennen lernen zu wollen.
Dank der Human Design Matrix weiß ich jetzt woran es liegt, dass mir gewisse Menschen nicht gut tun. Und dank ganz lieber Menschen habe ich gelernt mich abzuschotten. Ich bin nicht mehr so einfach beeinflussbar. Ich habe meine offenen Zentren dicht gemacht und mache sie nur auf, wenn ich sie brauche. Wenn ich was weiter bringen will, öffne ich das Wurzelzentrum, dann kommt der Druck von ganz alleine. Oder wenn ich jemanden unterstützen will und nicht greifen kann was genau das Problem ist, öffne ich mein Emotionalzentrum und fühle was los ist. Doch ich mach das mittlerweile ganz bewusst.
Und jetzt wo ich das alles verstanden habe, kommt jemand daher und will mir erzählen wie ich ticke. Tja, zu spät. Vor 10 Jahren wäre sie damit wahrscheinlich erfolgreich gewesen. Ich hätte das wahrscheinlich angenommen, und hätte die Schuld bei mir gesucht. Ich hätte mein unbewusst definiertes Ego nicht gelebt und hätte mich wertlos gefühlt. Ich hätte aber aufgrund meines offenen Emotionalzentrums auch nicht zurück geredet, da ich vor lauter Harmoniesucht nicht hätte anecken wollen. Und mein Wurzelzentrum wäre sofort angesprungen und ich hätte versucht herauszufinden, wie ich es besser machen könnte, um ihren Vorstellungen zu entsprechen. Nun die Zeiten ändern sich. Ich habe dazugelernt. Ich habe ihr meine Meinung gesagt. Habe mich in meinem definierten Ego in die Hängematte geschmissen und zugeschaut wie sie an mir abprallt.
Sie hat ein Problem damit. Nun, sie darf ihr Problem gerne behalten. Jemand der mir sagen will, was ich denke, kommt mir gerade Recht. Niemand außer mir, steckt in meiner Haut. Niemand außer mir, weiß was alles dazu beigetragen hat, dass ich heute der Mensch bin, der ich bin. Niemand außer mir, hat meine Enttäuschungen gespürt. Niemand außer mir, hat meine Liebe gespürt. Niemand außer mir, hat meine Gene. Niemand außer mir, hat meine Erfahrungen gemacht.
Sie begründet ihre Meinung mit der Human Design Matrix. Sie will mir sagen wie ich ticke, weil ich im denken und verstehen offen bin. Sie will mich auf 2 Zentren reduzieren. Das ist genauso oberflächlich als würde ich Menschen nur anhand des Landes beurteilen, wo sie geboren wurden, und die Gene und das Umfeld einfach vernachlässigen würden. Im Leben gibt es nicht nur schwarz und weiß. Es gibt eine Vielzahl von Grautönen. Dies gilt auch für die Human Design Matrix. Auch hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten wie eine Definition zustande kommt. Mit wie vielen Linien 2 Zentren verbunden werden, oder auch wie viele und vor allem welche Tore angesprochen werden. Ich will hier auch nicht zu sehr ins Detail gehen, ich bin ja kein Profi. Aber ich musste das jetzt einfach loswerden, denn ich hasse Vorurteile und Unterstellungen. Und mittlerweile habe ich auch gelernt, den Mund aufzumachen wenn mich etwas stört.
© Libellchen, 2011
Andere Menschen werden immer nur das einschätzen können, was sie an Anteilen einer Persönlichkeit bisher kennen gelernt haben.
Ich denke aber, das wir alle zuweilen einem anderen Menschen mit unserer Einschätzung unrecht tun und das geschieht im vollen Glauben daran die Dinge richtig zu sehen, weil wir eben nur Ausschnitte eines Menschenlebens sehen.
Wütend macht mich das nicht, ich lasse eben die Diskussion um solche nicht lösbaren Differenzen. Der Mensch, der mich falsch einschätzt ist deshalb aber ebenso wertvoll und richtig wie vor der fruchtlosen Diskussion.
Ob Human Desig Matrix oder sonstige Systeme, die den Menschen in Schubladen stecken, sie können NIE den vollständigen Menschen erfassen, selbst wenn das System noch so gut ist. Der Mensch erkennt immer nur einen Ausschnitt aus einem Ganzen, er sieht IMMER nur Teile eines Ganzen, da kann er sich noch so anstrengen.
Mir geht es am Besten, wenn ich ganz allein auf mich höre und sehr gut hinhöre und sehe und selbst da geschieht es, dass ich nur Ausschnitte sehe.
Hallo Elke!
Ich mein ja, wenn Leute Vorurteile haben, ohne jemand zu kennen. Ich mag es einfach nicht, wenn Menschen andere über einen Kamm scheren. So nach dem Motto alle Muslime sind Islamisten. Solch eine Ignoranz kann ich einfach nicht ab. Und wenn es mich betrifft, dann stell ich klar, dass ich mich nicht über einen Kamm scheren lasse. Ich bin ich, und mich gibts nur einmal.
Der Auslöser für den Blogeintrag war ein Kommentar in einem anderen Blog, wo eine mir gänzlich Unbekannte erklären wollte, wie Menschen mit offenem Kopf und Ajna ticken. Und dass von einer mit definiertem Kopf und Ajna. Sorry, aber ich lass mir ja auch nicht von einem von Geburt an blinden, erklären wie der Himmel ausschaut. Und das hab ich halt klar gestellt.
Aber immerhin hat sie mich zu diesem und noch ein paar anderen Blogeinträgen inspiriert. Ich ärger mich weniger über sie, als dass ich mich darüber freue, mein Leben nicht nach Vorurteilen eingerichtet zu haben. Und wenn ich sehe, wie sie nicht fähig war, auch nur ansatzweise zu verstehen, dass sie mir und allen anderen die „oben ohne“ sind, etwas unterstellt was einfach nicht stimmt, bin ich ausserdem froh, dass ich „oben ohne“ bin. 🙂
Wünsch dir noch einen schönen Tag!
LG
Liebes Libellchen,
ja ich hatte diese Diskussion mal quer gelesen.
Letzt endlich kommt es mir doch so vor, als würde jeder seine „offenen“ bzw. der Andere seine „definierten“ Zentren verteidigen.
Wir alle sind mit irgendwelchen Grundbausteinen auf die Welt geschickt worden, dann haben wir Erfahrungen gesammelt, gute und welche die wir als negativ empfinden. Jeder reagiert, oft sehr unbewusst, aufgrund seines sozialen Aufwachsens und seiner individuellen inneren Bauform.
SIE hat einfach geschrieben was sie denkt, was sie empfindet, wenn sie euer/dein Geschriebenes liest und du wieder reagierst auf deine Weise. Da wo es zu unterschwelligen Rivalitäten kommt, wird eine Übereinstimmung auch nur schwer stattfinden können. Da sind immer beide beteiligt, denke ich.
Der Artikel im Blog tat übrigens genau das, was hier Thema ist, nämlich ein VOR-urteil begünstigen. So kam es ja überhaupt zu den Kommentaren. Da haben sich Menschen gegen dieses „Vorurteil“ wehren wollen.
Ich weiß, es war lediglich eine Annahme, dass Menschen mit definierten Zentrum oben sich mit HDM nicht beschäftigen, aber es rief eben diese Mitstreiter auf den Plan.
Mein Sohn, der Doktor in der Biologie ist, beschäftigt sich ja mit dem Erforschen biologischer Zusammenhänge und er, der früher an einiges geglaubt hat, dass nicht beweisbar war, ist jetzt völlig gegenteiliger Auffassung. Der ist oben total definiert und er war es demnach als Kind auch schon.
Naja ich kenne zu wenig von all dem und es verwirrt mich offen gesagt auch mehr, als es mir hilft, zumindest wenn ich mich mit anderen Menschen vergleichen wollte, anhand dieses HDM
Sicher ist, wenn solche Systeme dazu benutzt werden den einen für blind zu erklären und sich selber für sehend, dann wird dieses System mißbraucht für Egozwecke. Es sollte vielmehr dazu dienen ALLE Menschen als das zu nehmen was sie sind, nämlich Menschen, mit positiv und negativ emfpundenen Seiten, damit fällt auch der Zwang zur Ablehnung flach.
Wir alle haben unsere Geschichte und daraus resultierende Empfindlichkeiten. Manche völlig überzogene Reaktion ist damit schon ganz leicht zu erklären und wesentlich glaubhafter, vorallem.
Viele liebe Grüße
Hallo elkib!
Zu dem Artikel selber, will ich eigentlich nix sagen, denn den hab ich nicht geschrieben. Mir ging es nur darum, dass sie glaubt zu wissen wie Menschen „oben ohne“ ticken. Was sie ja gar nicht wissen kann. Ich maße mir ja auch nicht an zu sagen, dass ich weiß wie sie tickt.
Ich empfinde es nicht so, dass ich meine Zentren verteidige, da es mir darum gar nicht ging. Wieso auch? Ich mag nur keine Verallgemeinerungen. Und das wollte ich halt klar stellen.
Wenn du mit deinem Satz
„Sicher ist, wenn solche Systeme dazu benutzt werden den einen für blind zu erklären und sich selber für sehend, dann wird dieses System mißbraucht für Egozwecke“
meinst, dass ich das getan habe, wenn ich sage
„Sorry, aber ich lass mir ja auch nicht von einem von Geburt an blinden, erklären wie der Himmel ausschaut“,
dann hast du das falsch verstanden. Ich meine nicht dass ich der sehende bin, es geht nur darum das der von Geburt an Blinde, nicht wissen kann, wie der Himmel ausschaut. Zumindest nicht persönlich. Er kann sich nur auf das stützen was ihm jemand erzählt hat. Ich maße mir ja auch nicht an, jemanden erklären zu wollen wie er sich zu fühlen hat, wenn er ein offenes Selbst hat. Ich kann sagen, was mir Menschen erzählt haben, die ein offenes Selbst haben, aber wirklich wissen tu ich es nicht. Ausserdem brauch ich keine Ego-Sache draus machen, bin ja definiert 🙂
Im Grunde hat mich das System ja viel toleranter gemacht. Ich kann leichter akzeptieren, dass andere Menschen, anders ticken als ich. Deshalb hab ich mich auch nicht länger mit ihr auseinandergesetzt. Sie ist so wie sie ist. Ich hab meine Standpunkt klar gestellt und Punkt. Aber sie hat trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie hat mich zu einigen Blogeinträgen inspiriert 🙂
LG