3 Wochen Urlaubsvertretung sind fast geschafft. Und sie waren easy wie noch nie. Normalerweise überleg ich mir schon im Vorfeld, was alles schief gehen könnte, und hatte damit auch meistens recht. Wenn ich Urlaubsvertretung gemacht hatte, sind in dem Bereich für den ich in der Zeit die Verantwortung trage, immer die unglaublichsten Dinge passiert. Lauter unvorhergesehene Ausnahmen. Nichts was mit Standardabläufen gelöst werden konnte. Jeder Tag eine Herausforderung. Jeden Tag am Weg in die Arbeit, ein mulmiges Gefühl im Bauch und die Überlegungen im Kopf, was wieder alles schief gehen könnte.
Jedes Jahr dasselbe. Nur nicht heuer. Heuer hat es schon mal damit begonnen, dass ich fast auf die Urlaubsvertretung vergessen hätte. Und deshalb hatte ich mir im Vorfeld auch keine Sorgen gemacht. Außerdem bin ich mittlerweile auch schon entspannter, und so habs ich einfach auf mich zukommen lassen. Und was soll ich sagen, es war total cool!
Ich hab die letzten Wochen parallel 3 Leute vertreten, inklusive das Vorzimmer vom Chef. Ich bin von einer Kanzlei zur anderen gewechselt, hab meine Mitarbeiter mit Arbeit versorgt, hab das Vorzimmer koordiniert und hab meinen Chef beruhigt, wenn ihn jemand aufgeregt hat. Normalerweise lasse ich mich stressen. Diesmal nicht. Im Gegenteil ich hab einen gestressten Kollegen den Rücken frei gehalten und ihn mit meiner guten Laune angesteckt. Ich bin in den 3 Wochen zu neuen Höchstleistungen aufgelaufen. Und es hat total Spaß gemacht. Keine Angst zu versagen. Keine Angst es den Menschen, die ich vertrete, nicht recht zu machen.
Ich bin während der Urlaubsvertretung trotz doppelter Arbeit, zum Ruhepol mutiert. Wie? Ich lächle! Ich strahle einfach meine positive Energy aus. Wenn man, so wie ich, lauter Menschen mit offenem Emotionalzentrum im Büro um sich hat, braucht mein eigentlich nur Ruhe und Freunde ausstrahlen. Je fröhlicher man selbst ist, desto fröhlicher sind auch alle anderen. Das funktioniert aber nur mit einem echten Lächeln, das aus dem Herzen kommt. Mit einem aufgesetzten Lächeln schafft man das nicht. Man muss die positive Grundeinstellung erst verinnerlichen, bevor man andere damit „anstecken“ kann.
Doch wenn man es schafft, hat das echt heftige Auswirkungen. Menschen die mich früher bei Entscheidungen übergangen sind, kommen nun auf mich zu und wollen mit mir gemeinsam zu Besprechungen gehen. Jahrelang haben sie mich ausgegrenzt wo es nur ging und plötzlich schätzen sie mein Fachwissen und wollen mich einbinden. Echt faszinierend diese Dynamik. Ich habe nichts an meiner Arbeitsweise oder meiner beruflichen Einstellung geändert. Doch ich habe mich geändert.
Ich kämpfe nicht mehr, ich lebe! Ich genieße das Leben. Ich mag mich. Und das strahle ich auch aus. Und plötzlich suchen Menschen meine Nähe, die mich vor noch gar nicht so langer Zeit, nicht mal bemerkt hatten.
© Libellchen, 2011
Liebes Libellchen,
ich drück dich jetzt mal ganz feste, weil das Erfahrungen sind, die einfach nur gut tun. Dein Weg ist ein guter Weg 🙂
Danke dir! Freu mich schon, wenn ich dich persönlich drücken kann 🙂
LG