Verschwunden

Jedes Mal wenn mich etwas bewegt, egal ob positiv oder negativ, schreibe ich es für den Blog auf. Doch manche Geschichten verschwinden bevor sie veröffentlicht werden. Es gibt Tage da passiert irrsinnig viel und so entstehen oft mehrere Geschichten an einem Tag. Es gab eine Zeit da hatte ich Blogeinträge für eine ganze Woche vorbereitet. Doch irgendwann ist dann etwas passiert, und ich zog einen aktuellen vor. Doch plötzlich waren die vorbereitenden Geschichten nicht mehr passend. Und so wurde sie einfach nicht veröffentlicht und entsorgt.

Nun gut ist ja nicht weiter schlimm. Wenn das Leben, meine Probleme überholt, sollte ich mich ja eigentlich darüber freuen, das Problem ist nur, genau diese Sachen kommen immer wieder. Es ist als wäre diese Dinge nicht vollständig verarbeitet, weil sie nicht veröffentlich wurden. So haben mich in letzter Zeit wieder 2 Dinge eingeholt, die ich mir eigentlich bereits von der Seele geschrieben hatte, doch da es mir dann wieder gut ging, wollte ich sie dann nicht Online stellen. Ich weiß auch nicht, aber wenn es mir gut geht, will ich nicht einen Blogeintrag über Selbstzweifel veröffentlichen. Das passt dann irgendwie nicht. Nichts desto trotz werde ich die beiden Dinge, jetzt noch mal auf arbeiten und endlich online stellen, denn ich will vermeiden, dass das alles noch mal hoch kommt.

1. Selbstwertgefühl: Lange Zeit hatte ich gar keines. Ich hatte das Gefühl nichts wert zu sein. Ich trug nichts bei für die Gemeinschaft. Ich war zu nichts zu gebrauchen und dafür zu dumm. Dieses Gefühl kam von ganz tief in mir drinnen und wurde fallweise durch Gestiken, Mimiken und Meldungen meiner Umwelt verstärkt. Ich hab immer alles persönlich genommen. Wenn mich jemand nicht mochte, war klar dass das an mir liegt. Ich war es einfach nicht wert gemocht, geschweige denn geliebt zu werden. Irgendwann hab ich dann ein wenig Selbstwertgefühl aufgebaut, was „Der Ex“ mit seinem Betrug  jedoch wieder komplett zerstört hat. Der süße Typ wiederum hat sich hingestellt und mir erklärt, dass ich perfekt bin. Und plötzlich hatte ich ein Selbstwertgefühl für 2. Doch es kam nicht aus meinem Innersten. Es kam von außen, und als er ging, hat er mein Selbstwertgefühl einfach mitgenommen. Und ich war wieder nur ich. Doch diesmal hab ich an mir gearbeitet. Ich warte nicht mehr auf Input von außen. Ich kümmere mich um mich selber. Tue mir gutes, genieße mein Leben und plötzlich mag ich mich. Mit jedem Tag ein Stückchen mehr. Und je mehr ich mag, je mehr Selbstwertgefühl ich habe, desto besser kann ich mich auch um andere kümmern. Kann für die Sorgen und Probleme anderer da sein, ohne das Gefühl zu haben nur auf der Welt zu sein, um der emotionalen Mistkübel für andere zu sein. Ich bin genauso wie früher für meine Umwelt da, doch ich hadere nicht mehr damit, sondern ich mache es gerne. Ich habe nicht mehr das Gefühl es tun zu müssen, um doch etwas wert zu sein, sondern ich mache es nun, weil ich es gern tue.
2. Grundlagen: Ich beschäftige mich ja schon seit Jahren mit der Human Design Matrix. Ich habe ein Thema nach dem anderen aufgearbeitet. Und sobald ich etwas „erledigt“ hatte, kam sofort das nächste Thema. Manche Dinge waren leicht zu akzeptieren, andere forderten mich nachhaltig. Und so bin ich jetzt nach mehreren Jahren endlich bei meinem grundlegenden Profil angelangt. Ich brauche Grundlagen und wenn ich die habe, dann probier ich Dinge einfach aus und schau ob es funktioniert oder nicht. Nachdem ich lange damit kein Problem hatte, hab ich jetzt doch noch eines damit bekommen. Vor meinem Urlaub bin ich ausgezuckt weil mir Grundlagen vorenthalten wurden. Ich hatte eine Frage gestellt und bekam eine für mich unzureichende Antwort. Und prompt war ich bei Problem Nummer 1. Warum bin ich es nicht wert, dass man mir sagt warum etwas nicht gut ist. Warum wird mir nur gesagt, nein. Warum krieg ich keine Erklärung? Bin ich es nicht wert, dass man mit mir spricht? Wieso bekomme ich die grundlegenden Informationen, die ich brauche, nicht?
   Nach dem Urlaub hatte ich dann das nächste Problem mit meinen Grundlagen. Mir wurde etwas gesagt, ich habe eine Entscheidung getroffen und danach wurden die Grundlagen geändert. Und ich fühlte mich sofort gelinkt und verarscht. Ich habe ein nachhaltiges Problem damit wenn sich Grundlagen rückwirkend ändern. Ich habe kein Problem mit Veränderung, aber damit wenn ich meine Entscheidungen aufgrund von Grundlagen treffe, die dann gar nie so waren wie es mir gesagt wurde, dann hab ich ein großes Problem. Aber wie gesagt, ich hab ein Problem damit. Ich kann das nicht auf andere schieben. Es gibt Menschen denen sind Grundlagen wichtig, anderen sind sie es nicht. Was also tun? Ich habe für mich beschlossen, gar nichts mehr zu entscheiden, wenn mir die Grundlagen fehlen. Wenn zukünftig jemand etwas von mir will, dann bitte kommt gleich mit den Grundlagen. Denn ich sehe auch nicht ein, dass ich mir immer alles organisieren muss, wenn jemand anderes eigentlich was von mir will.

© Libellchen, 2011