Sonntag

Die Sonne steht hoch und entfaltet ihre ganze Kraft. Ich sitze in dem Park bei mir um die Ecke. Ich bin heut schon das 2. Mal hier. Gleich nach dem aufstehen bin ich herüber spaziert. Hab es mir mit einem Buch gemütlich gemacht und hab 2 Stunden die Sonne genossen. Als ich Hunger bekommen habe, bin ich nach Hause gegangen, hab gekocht, gegessen und das Geschirr abgewaschen. Und dann bin ich wieder in den Park. Ich hab mein Buch fertig gelesen und begonnen das nächste Buch zu schreiben. Wieder eine „Auftragsarbeit“ wofür mir bisher die Motivation gefehlt hat.

Was daran so ungewöhnlich ist? Ich wohne seit 5 Jahren in meiner Wohnung und heute bin ich das erste Mal in dem Park. Früher habe ich solange überlegt ob ich gehen soll oder nicht, bis die Sonne untergegangen war. Was mir da immer alles durch den Kopf gegangen war. Was sich andere Menschen denken wenn ich da alleine im Park sitze zum Beispiel. Kann mir doch egal sein. Ja jetzt schon. Früher war es das nicht. Früher hab ich immer nur überlegt was andere von mir erwarten. Heute tu ich was mir Spaß macht. Und so sitze ich bei strahlendem Sonnenschein im Park. Und das schon das 2. Mal heute. Und ich bin rundum glücklich und zufrieden.

Ich finde das echt toll. Seit ich nicht mehr versuche es allen Recht zu machen, was sowieso nicht funktioniert hat, geht es mir definitiv besser. Ich glaube ich war mein Leben lang unglücklich, weil ich die Erwartungen der anderen nicht erfüllt habe. Doch meine eigenen Erwartungen konnte ich eigentlich ganz leicht erfüllen. Ich will glücklich sein. Sonne macht mich glücklich, also geh ich in die Sonne. Wie einfach das Leben doch ist, wenn man all die negativ denkenden, zweifelnden Menschen einfach wegblendet!

Wobei es mich nicht wirklich wundert, dass ich für diese Erkenntnis so lange gebraucht habe. Ich bin nun mal so erzogen worden. Das Leben ist hart und ungerecht. Naja, je mehr ich mir das einrede, desto mehr stimmt es auch. An meiner Lebenssituation hat sich nichts verändert im letzten halben Jahr. Selber Job, selbe Wohnung, immer noch Single. Doch ich habe es geschafft glücklich zu sein. Heute schon den ganzen Tag und auch die ganze Woche, waren nicht wirklich negative Dinge dabei. Und auch wenn es nicht so weiter geht. Jetzt grade bin ich glücklich und ich genieße den Moment!

Ich weiß viele schlaue Menschen predigen dass schon sehr lange. Positives Denken, genieße den Moment, etc. Doch solange man nicht bereit dazu ist, kann man es halt nicht. Ich habe alles getan um es zu erreichen und ich spüre das Glück in meinem Inneren. Ich habe das Gefühl ich gehe aufrechter und definitiv schneller. Ich schlürfe nicht mehr durchs Leben, ich gehe hindurch. Wenn das so weiter geht veränder ich mich noch vom Couchpotato zum Sonnenanbeter! Mir gefällt es auf jeden Fall.

Ich möchte mich auch mal bei all den lieben Menschen bedanken, die immer für mich da sind. Die mit mir die Trennung durchgestanden haben und die mir die Kraft gaben, den Weg immer weiter zu gehen. Und all jene, die mir jetzt wieder einreden wollen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich meine Einstellung wieder ändert, möchte ich sagen „Vielleicht habt ihr Recht, doch das interessiert mich heute nicht. Und wenn es mir wieder mal schlechter geht, werd ich auch das nächste Tief durchstehen. Doch eines habe ich gelernt ich brauche mir den Moment nicht damit verderben, dass ich darüber nachdenke, dass er irgendwann vorbei sein könnte. Sollte es euch dennoch ein Anliegen sein, euch darüber zu Sorgen. Nur zu! Doch bitte behaltet es für euch.“ Ich geh jetzt nach Hause mir meinen Sonnenbrand eincremen.

© Libellchen, 2011

2 Kommentare zu “Sonntag

  1. Ich war heute auch, ganz alleine, rund um einen See spazieren! Und soll ich dir was sagen? Schön war es, ich und meine Gedanken, die Nase in der Luft, die Sonne im Gesicht!

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