Die kleine Seele saß in ihrer Höhle und es ging ihr gut. Sie hatte 2 Bodyguards engagiert die ihre Höhle bewachten und niemanden rein ließen, der der kleinen Seele böses wollte. So konnte sie ihre Türe offen lassen und war trotzdem geschützt. Ihr gefiel das, anderen nicht. Die Bodyguards hatten eine Liste von der kleinen Seele bekommen mit Namen von Menschen, die sie auf gar keinen Fall vorbei lassen durften. Ganz oben auf der Liste stand der süße Typ. Sie traf sich zwar noch hin und wieder mit ihm, doch zu ihrer Höhle hatte er keinen Zutritt mehr.
Die kleine Seele hatte ihr ganzes Leben lang genau gewusst wer sie war, doch sie hatte nie ihr wahres Ich ausgelebt. Sie hatte immer auf andere Rücksicht genommen. Für sie war immer wichtig gewesen, dass es anderen gut ging, wie es ihr selbst dabei ging, war immer egal gewesen. Doch sie hatte eigentlich auch die Veranlagung, ihr Ich auszuleben. Sie fand es wurde Zeit, endlich damit anzufangen und mit den 2 Bodyguards traute sie sich auch endlich sie selbst sein zu wollen. Sie wusste, dass sie damit rechnen musste, dass viele Menschen nicht damit einverstanden sein würden, wenn sie sich jetzt auf einmal ändern würde, doch sie konnte nicht mehr zurück.
Bei dem süßen Typen hatte sie gelernt wie wohl sie sich fühlte, wenn sie ganz sie selber war. Sie wollte sich jetzt nicht wieder zurück nehmen. Sie würde von nun an ihren eigenen Weg gehen und nicht mehr darauf achten, was andere auf sie projizierten. Sie hatte beschlossen nicht mehr auf ihre Umwelt zu hören, wenn sie ihr einreden wollten, wie sie sein sollte. Sie wusste ja wer sie war, besser als alle anderen. Doch sie hatte sich der Meinung anderer trotzdem immer gebeugt. Doch nun nicht mehr, den 2 Jungs sei Dank. Doch wenn sie das durchziehen wollte, musste sie auch dem süßen Typen den Zutritt verweigern.
Bei ihm hatte sie sich immer groß und schön gefühlt. Als sie ihn das erste Mal gesehen hatte und in seine schöne Augen geblickt hatte, war sie sofort gewachsen, doch für sich alleine war sie klein und schüchtern. Er hatte ihr das nie geglaubt, obwohl sie ihm von Anfang gesagt hatte, dass sie sich bei ihm größer und schöner fühlte. Jetzt schenkte er ihr keine Liebe mehr und sie war wieder klein und schüchtern. Sie selbst eben. Doch so wollte er sie nicht sehen. Er wollte ihr einreden, dass sie anders war. Doch das stimmte nicht. Und weil er sie davon überzeugen wollte, sie wäre jemand anderer, hatte auch er keinen Zutritt mehr. Sie wollte sich nicht mehr rechtfertigen, dass sie so war, wie sie war. Entweder akzeptierten die Menschen sie so wie sie war, oder nicht. Sie ließ sich ihre Zeit nicht mehr von Menschen rauben, die etwas in sie hineinprojizierten, was sie gar nicht war.
Sie hatte ihren Weg gefunden und den würde sie jetzt auch gehen. Sie würde nicht stehen bleiben, um andere glücklich zu machen. Das hatte sie Zeit ihres Lebens getan und dabei war sie immer kleiner und unglücklicher geworden. Sie wollte sich auch nicht mehr von anderen sagen lassen, wie sie zu sein hat. Sie wusste genau wer sie war, sie hatte es nur nie gelebt. Sie hatte sich immer wieder überzeugen lassen, dass der Weg anderer der richtige war. Doch heute wusste sie es besser. Und alle Menschen die ihr heute was anderes einreden wollten, wurden von ihren Bodyguards vor die Tür gesetzt. Sie wollte sich keine Zeit mehr stehlen lassen, von Menschen die ihr sagen wollten, wie sie sich fühlen oder was sie denken sollte.
Und sie zweifelte auch nicht mehr an sich selber, denn all die Menschen die ihr die Zweifel erst eingeredet hatten in der Vergangenheit, kamen heute nicht weiter als bis zu ihren Bodyguards.
© Libellchen, 2011
Einen Bodyguard hätte ich am Freitag gebrauchen können …
Hab deinen Status in Facebook gesehen. Ja so spielt das Leben. Die Frage ist nur wie es weitergeht!?
GlG
Kann ich jetzt noch nicht genau sagen …
Wie geht es dir im Moment mit diesem Thema?
LG
SZ
Sehr gut! Ich habe es irgendwie hinbekommen, mit Hilfe der Vorstellung der Bodyguards, nicht mehr alles emotional an mich ran zu lassen. Es ist wie eine Mauer, nur dass ich mich nicht gegenüber allen abschotte. Also mir persönlich hat die Vorstellung sehr geholfen.
Glg Libellchen
Das ist gut, denn du hast ja auch viele Jahre damit zugebracht alles einzusammeln was weh tun konnte.
Wir schaffen das!!!!!!
GlG
Wir schaffen das ganz sicher! Im Moment hab ich auch das Gefühl, dass es leichter wird. Je mehr ich mich um mich kümmere und zulasse, dass es mir gut gehen darf, desto weniger brauche ich meine Bodyguards. 🙂
GlG
Pingback: Ein leidiges Thema | Libellchen