Provokation

Dank der letzten Geschichte sind gewisse Alpträume verschwunden, doch der Schnupfen ist noch da. Mittlerweile ziehe ich auch eine Allergie in Erwägung, aber für den Fall dass es doch was anderes ist, möchte ich über mein aktuelles Verhältnis mit dem süßen Typen schreiben.

Grundsätzlich sind wir Freunde. Wir reden. Über Gefühle, Probleme, Ängste,… Vorige Woche dürfte ich dabei mal wieder einen wunden Punkt getroffen haben. Immer wenn das so ist hört er zum Reden auf und fängt zum Nachdenken an. Zumindest mit dem ernsthaften Reden hört er auf. Er spielt dann wieder die Rolle des Machoarschloches. Erklärt mir wie gern er nicht mit mir ins Bett will. Sagt mir wie geil ich nicht bin. Erinnert mich wie viel Spaß wir beim Sex hatten und überhaupt Sex, Sex, Sex. Solange bis es mir wieder mal reicht.

Wenn ich ihm dann sage, dass es mir wieder mal reicht, versucht er mir einzureden, dass ich ihn für ein Arschloch halten muss. Er will dass ich ihn abweise. Er will dass ich den Kontakt abbreche. Er will dass ich nicht mehr mit ihm rede, damit ich aufhöre ihm unangenehme Sachen zu sagen. Wenn ich auf ihn sauer bin und nichts mehr mit ihm rede, dann kann er sich wieder in sein emotionales Schneckenhaus zurück ziehen. Ich hab ihm gesagt, dass er wenn er den Kontakt nicht mehr will, er ihn abbrechen soll. Doch dass will er nicht. Er will dass ich das tue.

Ich hab ihm gesagt, dass er seine Entscheidungen selbst treffen muss. Ich hab meine auch selbst getroffen. Ich hab mich im Buch „Der süße Typ“ von ihm verabschiedet. Er hat das Buch. Doch er hat es nicht gelesen. Er meint er braucht eine Musestunde dafür, und er hat keine Zeit. Bullshit! Er hat Angst davor was drin steht. Hätte mich ja auch gewundert, wenn es anders wäre.

Ich hab ihn am Schluss des Buches ja eigentlich losgelassen. Was er wissen würde wenn er es gelesen hätte. Wenn er also wollen würde, könnte er einfach gehen. Was er aber nicht tut. Dafür provoziert er mich. Gestern war er wieder extrem ätzend. Wenn er so weiter macht, red ich bald wirklich nicht mehr mit ihm. Aber nicht weil ich ihm seine Worte abkauf, sondern weil er mich einfach nervt.

Wir haben schon über so viele Dinge geredet, er braucht doch jetzt nicht auf einmal so tun, als wär er ganz ein anderer. Andererseits geht sein Plan auf. Seine gekünstelte Art will ich mir nicht geben, also reduzier ich den Kontakt jede Woche ein wenig mehr. Wobei das Spiel spielen wir auch nicht das erste Mal. Bisher ist er immer wieder angekommen, sobald ich mich komplett zurück gezogen habe. Aber vielleicht hat er ja jetzt einen Weg gefunden, ohne mich und meine Freundschaft leben zu können.

Im Moment reden wir noch ein wenig miteinander. Ein ganz kleines bisschen, bis ihm wieder einfällt dass er ja eigentlich ein Arschloch ist.

© Libellchen, 2011

3 Kommentare zu “Provokation

  1. Hallo Libellchen!
    Nach lesen deines Textes, bin ich der Meinung, dass du der Mensch bist, der nicht loslassen kann. Du hast zwar ein Buch geschrieben, hat wohl wenig genützt…..dein Text tut richtig weh, einen Freund als Macho……. zu bezeichnen tut mir in der Seele weh….solche Texte wie du sie hier veröffentlichst, würde ich in mein Tagebuch schreiben und niemals der gesamten Menschheit zum Lesen ausbreiten…….alles Gute…Irmi

    • Liebe Irmi!

      Den Ausdruck hab ich von ihm selber. Er hat ihn mir in Mund gelegt, also wieso tut es dir weh? Kennst du ihn?
      „…dein Text tut richtig weh, einen Freund als Macho…. zu bezeichen..“ Was glaubst du liebe Irmi wie weh es tut wenn sich ein liebevoller, sensibler Mann als überhebliches, sexfixiertes Arschloch, ja Arschloch hinstellt, nur damit man seine Vorstellungen erfüllt und nicht mehr mit ihm spricht?

      Loslassen ist ein großes Thema für mich. Was bedeutet loslassen? Bedeutet es dass ich mit einem lieben Menschen nicht mehr reden darf? Die Hoffnung mit ihm eine glückliche Beziehung führen zu können hab ich los gelassen. Kannst du auch gerne in „Loslassen“ nachlesen. Aber auch wenn ich nie mit ihm in den gemeinsamen Sonnenuntergang reiten werde, so ist er doch ein liebenswerter Mensch. Und ich will nicht, dass er sich so hinstellt, als wäre er es nicht.

      „….solche Texte wie du sie hier veröffentlichst, würde ich in mein Tagebuch schreiben und niemals der gesamten Menschheit zum Lesen ausbreiten…“ Tja liebe Irmi. Jeder muss tun was er meint. Mein Blog ist mein Tagebuch, deshalb auch das Synonym. Und wenn dir meine Texte zu heftig sind, musst du sie ja nicht lesen…

      In diesem Sinne vielen Dank für deine Meinung

  2. Pingback: Machoarschlöcher « Lebenselixier – Zentrum zur Harmonisierung von Körper & Geist & Seele

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