Als ich letztens mit ChrisTina telefoniert habe, war mein größtes Problem welchen Browser soll ich verwenden, damit ich bei Cafe World, meine Erfolge mit meinen Freunden teilen kann. Für alle die damit nix anfangen können, es handelt sich um ein Facebook-Spiel. Und über der ganzen Aufregung, hab ich ganz vergessen ihr zu sagen, dass mich der süße Typ angerufen hat!
Ich hab drauf vergessen!
Normalerweise habe ich sie angerufen, kaum dass er aufgelegt hatte. Was ist also passiert? Hab ich es endlich geschafft ein wenig Abstand zu gewinnen? Scheint so. Während des Gespräches ist nämlich auch noch ganz was anderes passiert. Es gab eine Gesprächspause. Normalerweise nicht gerade was untypisches für ein Telefonat. Doch bei den Telefonaten mit ihm ist das noch nie passiert.
Und ich bin schuld daran. Ich habe irgendwann begonnen, private Dinge nicht mehr zu erzählen. Da im Büro bei mir im Moment allerdings alles ruhig ist, hatte ich kein Thema mehr was ansprechen wollte. Und so war da diese Pause. 10 Sekunden kein Wort. Weder von ihm, noch von mir. Das unsichtbare Band zwischen uns, hat einen Riss bekommen. Wir sprechen nicht mehr über alles. Ich muss zwischendurch immer wieder überlegen, was erzähl ich ihm jetzt und was nicht. Und wenn ich das tue, dann spreche ich nicht. Und wenn mir dann nix einfällt – Pause.
Ob es ihm aufgefallen ist? Wahrscheinlich. Ob er auch darüber nachdenkt? Keine Ahnung. Andererseits wozu darüber nachdenken, wir können es eh nicht ändern. Wir entfernen uns voneinander. Ganz langsam und nur ein wenig. Aber doch. Was ich jetzt noch nicht weiß, ist das gut? Mein Kopf sagt ja. Ja, es ist der einzig mögliche Weg. Wir waren uns so nahe, wie ich es noch nie zuvor mit jemand anderem erlebt hatte. Doch wir haben keine Zukunft. Also ist es gut, dass ich ein wenig Abstand bekomme.
Doch mein Herz und meine Seele sind da anderer Ansicht. Ich bin also wieder mal hin und her gerissen. Ich weiß dass wir keine gemeinsame Zukunft haben, und doch will ich ihn nicht verlieren. Meine Seele hat mir mit der Unterstützung meines Herzens 3 unvergessliche Jahre beschert. Doch ich denke es ist nun an der Zeit auf meinen Verstand zu hören. Ich werde den eingeschlagenen Weg weitergehen und schauen wo er mich hinführt. Weg vom süßen Typen, soviel ist schon mal klar. Doch das Ziel liegt noch im Dunkeln.
Ich werd jetzt gehen und mir eine Taschenlampe kaufen.
© Libellchen, 2011