Ich kann mich sehr gut mit mir selbst beschäftigen. Stundenlang, Tagelang, Monatelang! Mir wird nicht fad mit mir selber. Zumindest nur ganz selten. Und obwohl das so ist, bin ich doch einsam. Was genau bedeutet Einsamkeit eigentlich? Also für mich bedeutet es, den Lebensweg alleine gehen zu müssen. Es bedeutet, dass Abends wenn ich heimkomme keine Schulter zum Anlehnen auf mich wartet. Es bedeutet, dass da kein Mann ist, der mich liebt. Es bedeutet, dass ich alleine bleiben werde.
Wenn ich wüßte dass in 2 Jahren der Richtige kommt, mich in den Arm nimmt und den Rest meines Lebens, oder auch mal einfach ein paar Jahre, bei mir bleibt, dann wäre ich heute auch nicht einsam. Dann würde ich die 2 Jahre einfach alleine genießen und mich auf meinen Job und meine Freunde konzentrieren. Doch diese Gewißheit habe ich nicht. Also bin ich einsam, weil ich dem Universum nicht vertraue.
Ich vertraue nicht darauf, dass die wahre Liebe wirklich für mich vorgesehen ist. Ich habe kein Vertrauen und keine Geduld. Ich will nicht erst in 20 Jahren jemanden für mich finden. Ich will ihn jetzt, wo ich noch relativ jung bin. Und ich finde ich habe es auch verdient! Doch ich kann es nicht ändern. Da ist einfach niemand. Niemand der mich bemerkt. Niemand der sich für mich interessiert.
Das ist Einsamkeit! Das Fehlen von jemand anderen, plus die Hoffnungslosigkeit, plus das mangelnde Vertrauen in das Universum, plus die Ungeduld. Na toll. Ziel erkannt, Problem gebannt? Wohl kaum. Ich habe in den letzten 3 Jahren sehr viel Geduld aufbringen müssen. Jede Aktion von mir wurde durch einen Rückzug des süßen Typen belohnt. Also war ich die ganzen 3 Jahre in Abwarteposition. Ich habe nie angerufen wenn mir danach war. Habe ihn nie in den Arm genommen wenn er nicht angefangen hat, usw. Habe nie den ersten Schritt gemacht um ihn nicht zu verkraulen. Und was hat es mir gebracht? Viele Tränen während der 3 Jahre und noch viel mehr Tränen danach.
Versteht mich nicht falsch, ich bereue die 3 Jahre nicht, aber die Geduld hat mich jetzt auch nicht wirklich nachhaltig glücklich gemacht. Hoffnung und das Vertrauen in das Universum ist irgendwie eins. Wenn ich vertrauen würde, hätte ich auch Hoffnung und wenn ich Hoffnung hätte, dann deshalb weil ich Vertrauen hab. Jetzt hab ich grad beides nicht. Wieso? Wieso sollte ich? Diese „alles wird gut Einstellung“ der letzten Jahre, hat mich jetzt auch nicht wirklich irgendwohin gebracht wo ich hin wollte. Ich meine beruflich hat das immer ganz gut funktioniert. Aber in der Liebe. Naja. Also vom alles umfassenden Universum hätt ich mir da irgendwie mehr erwartet.
Was bleibt ist dass da immer noch jemand fehlt. Nicht Freunde. Die hab ich und zwar richtig gute! Nein ich meine den einen Mann, der mich so liebt wie ich bin und mit mir eine Beziehung führen will. Der mich abends im Arm hält. Der morgens neben mir liegt. Der mir Mut gibt und für mich da ist. Der meine Seele kennt und liebt.
Ich weiß jetzt was mein Problem ist, doch eine Lösung seh ich trotzdem nicht. Ich bin einsam!
© Libellchen, 2011
Jeder Mensch hat es verdient für einen anderen Menschen an erster Stelle zu stehen.
… und es geht mir genau gleich. es fehlt ein mensch, der mehr ist als nur ein sehr guter freund, mit dem man etwas unternehmen kann, einer, mit dem man intim sein und später vielleicht pläne schmieden kann. und das natürlich so schnell wie möglich, so lange man noch jung und lebendig ist.
liebe grüsse,
aprikose
Ihr zwei sprecht mir aus der Seele! Gut zu wissen, dass ich mit meinen Wünschen und Einstellungen nicht ganz alleine bin auf diesem Planeten 🙂
Ganz liebe Grüße
Libellchen
Libellchen, meine Tochter sieht oft gerne „In einem Land vor unserer Zeit“. Einer der kleinen Dinos in dem Film sagte etwas, was mich total gerissen hat:
„Wer ist nur so viel alleine, wie er alleine sein möchte“.
Ich empfand den Spruch damals als Tritt in den Hintern, denn es ging mir ähnlich.
…und mir fällt noch ein guter Spruch ein:
„Wenn Dich alle verlassen, kommt das Alleinsein, wenn Du alles verlässt, kommt die Einsamkeit!“ (aus einem Lied von Schiller)
Bleib da, Libellchen. Das was Du geschrieben hast, kenne ich bestens, denn es war vor nicht allzulanger Zeit auch meine Denke. Dann habe ich das Geschenk des Alleinseins angenommen und integriert, so dass ich sagen darf, dass es ein wertvolles Geschenk war, Zeit zu haben, um mich ganz mir zu widmen.
Ich wäre auch lieber gerne mit Partner und das ganze Programm, dass Du beschrieben hast, aber denke daran, dass Dein Seelenpartner auf dem Weg zu Dir unterwegs ist. Du bist auch unterwegs, aber ihr habt euch noch nicht getroffen. Aber dieser Moment wird kommen und Du wirst wissen, dass es jetzt soweit ist!!
Nimm diese Situation, wie sie ist, einfach vorbehaltlos an und freue Dich auf das, was kommen wird!
LG,
Steppenwolf
Tja, so einfach ist es leider nicht. Ich hab meinen Seelenpartner bereits gefunden und wieder verloren – nachzulesen in der Kategorie „Meine kleine Seele“. Wobei verloren, jetzt „nur“ im Sinne einer Partnerschaft. Als Freund hab ich ihn behalten.
Nachdem ich das geschrieben habe, habe ich aber eh noch etwas erlebt, was mich jetzt zu der Überzeugung gebracht hat, das Alleinsein nicht immer das schlimmste ist. Oder besser gesagt, es erschreckt mich immer wieder, wie blind gewisse Menschen durchs Leben stolpern und bevor ich mir zu Hause einen Verdrängungskünstler zulegen, mit dem ich nur solange glücklich sein kann, solange ich meinen Mund halte, bin ich dann doch lieber alleine!
LG Libellchen
„als freund hab ich ihn behalten“
hi libellchen,
kannst du das? ihn als freund haben, aber nicht als partner?
die möglichkleit hatte ich auch, aber mich hat es fertiggemacht, ihn mit einer anderen frau zu sehen. da war keine freundschaft möglich…
lg kunoname
Liebe Kunoname!
Wir werden sehen ob ich es kann. Momentan ist er der einzige Mann mit dem ich vernünftig reden kann. Natürlich ist es schwierig zu wissen, dass er eine Frau hat. Und schlimmer ist, darüber nachzudenken was wir miteinander hatten, mit dem Wissen das ich das alles nicht mehr haben werde. Aber es hilft ja nix. Ich habe viele Tränen wegen ihm vergossen, aber jetzt muss ich weitergehen.
Und wie gesagt, er ist der einzige Mann der auch wirklich Selbstkritisch mit sich selbst und seinem Leben ist. Im Moment tut es mir gut, fallweise mit ihm zu plaudern und was er so zu Hause macht, ist als Gesprächsthema tabu. Natürlich bewegen wir uns auf dünnem Eis, ich kann jederzeit wieder einbrechen. Doch auch das haben wir schon gemeinsam bewältigt. Er war schon mehrfach für mich da, als er mir wegen der Trennung von ihm äußerst schlecht ging.
Ich habe es auch mittlerweile geschafft, längere Zeit nicht an ihn zu denken. Meine Gedanken drehen sich nicht mehr nur darum was ich alles nicht mehr haben werde. Mal schauen wie sich das noch entwickelt. Vielleicht kommt der Moment wo ich sage, ich bin froh dass er ein guter Freund ist, oder ich beschliesse dass ich es doch nicht kann. Doch das wird die Zeit weisen.
Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.
LG Libellchen
P.S Die gesamte Geschichte über den süßen Typen, findest du in der Kategorie „Meine kleine Seele“, Beginn der Geschichte ist „Meine kleine Seele – Beginn und Ende?“