Sie saß mit ihrem Freund im Kaffeehaus und wartete auf ihr Date. Ein Mann der sich für sie interessierte und sie hatte keine Ahnung wie er aussah. Das einzige was sie wußte war, dass er ein Arbeitskollege ihres Freundes war. Also wußte sie eigentlich nur dass er eine Arbeit hatte. Das Libellchen war nervös. Dates waren echt nicht ihrs. Mit Freunden treffen, in der Gruppe fortgehen und dabei ins Gespräch kommen. Das war ihrs. Wusste sie eigentlich wie Small Talk funktionierte? Worüber sprach man, wenn man sich nicht kannte?
In diesem Moment ging die Tür auf und riß sie aus ihren Gedanken. Er war es, das wußte sie genau. Er kam nämlich genau auf sie zu und begrüßte ihren Freund. Der erste Eindruck? Eh nett. Er sah gepflegt aus und war nicht unhübsch. Er war auch sehr höflich und drückte sich sehr gewählt aus. Fast zu gewählt für ihren Geschmack. Sie mochte so feine Pinkel nicht besonders. Im großen und ganzen war das Treffen okay. Er kam zwar ein wenig steif rüber, aber vielleicht war er auch nervös.
Nach einer Stunde beendeten sie das Treffen, aber nicht ohne sich für kommenden Freitag wieder zu verabreden. Er hatte sie zu sich zum Essen eingeladen. Das hatte ihm gleich Pluspunkte eingebracht. Ein kochender Mann war auf jeden Fall einen zweiten Blick wert.
Am Freitag Abend fuhr sie nach der Arbeit direkt zu ihm. Nervös war sie nicht. Je länger sie darüber nachgedacht hatte, desto sicherer war sie sich, dass sie nicht zueinander paßten. Als er die Tür öffnete, merkte sie sofort die Veränderung. Er hatte seinen Anzug gegen Jean und Hemd getauscht, war nicht mehr so steif, sondern locker und charmant. Die Ärmel hatte er lässig hoch gekrempelt und als er sie sah, zauberte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Das war doch mal eine Begrüßung. Jetzt wurde sie doch noch nervös.
Das Essen war ausgezeichnet. Er hatte sich echt angestrengt. Also so lecker konnte sie nicht kochen, was sie ihm auch gleich beichtete. Er lachte und beim Lachen bekam er ganz süße Grübchen. Das Libellchen merkte, dass sie nun doch ein Interesse bekam, ihn näher kennen zu lernen. Als er vorschlug, dass sie noch die Stadt unsicher machen könnten, stimmte sie deshalb auch gerne zu.
Auch das Fortgehen war total schön. Er führte sie in Lokale wo es gute Musik in angenehmer Lautstärke spielte, so dass man sich auch unterhalten konnte. Und das taten sie auch. Sie fanden einige Gemeinsamkeiten und die Zeit verging relativ rasch. Das Libellchen mußte ins Bett und sie hatte noch einen weiten Weg vor sich. Sie merkte, dass er traurig wurde und so vereinbarten sie gleich für den nächsten Tag ein neuerliches Treffen.
Als sie nach Hause fuhr, umspielte ein Lächeln ihre Lippen. So gut hatte sie sich echt schon lange nicht mehr gefühlt. Ein so bezaubernder Abend. Damit hatte sie echt nicht gerechnet. Zu Hause angekommen fiel sie erschöpft ins Bett und schlief glücklich ein.
Am nächsten Tag war sie sehr ungeduldig. Sie wollte ihn wiedersehen. Was war bloß los mit ihr? Sie war ja sonst nicht so leicht zu begeistern. Wahrscheinlich war sie schon zu lange alleine.
Auch der zweite Abend war sehr schön. Sie gingen ins Kino und anschließend auf einen Drink. Sie redeten, sie lachten, sie sahen sich in die Augen und was Libellchen da sah, zauberte ihr ein paar Schmetterlinge in ihren Bauch. Als sie sich verabschiedeten, beugte er sich zu ihr und hauchte ihr einen Kuß auf die Wange. Sie roch sein Eau de Toilett, spürte seine warmen Lippen auf ihrer Wange und in diesem Moment wußte sie, dass sie bald nicht mehr alleine schlafen würde. Doch an diesem Abend fuhr sie noch ganz artig nach Hause. Allerdings mit einer weiteren Verabredung in der Tasche.
© Libellchen, 2011
Klingt echt gut! Nur das beste für dich…
Lieber Petzi!
Vielen Dank auch. Aber leider zu spät. „Der Ex“ war vor dem „süßen Typen“. Also schon ein, zwei Tage vorbei ;.)
Nachdem es bei mir im Moment auch nix neues zum Erzählen gibt, hab ich beschlossen die Vergangenheit aufzuarbeiten. Aber das kennst du ja auch 🙂
LG Libellchen